Ende des 20. Jahrhunderts ermittelt ein preußischer Offizier in München als Sonderbeauftragter in einem dubiosen Mordfall. (DR) Der preußische Reserveoffizier Wilhelm von Gryszinski wohnt seit kurzem in der bayrischen Hauptstadt und fühlt sich, verglichen mit dem steifen Berlin, in der lockeren Atmosphäre Münchens äußerst wohl. Die Ermittlungen in einem Mordfall lassen ihn lange im Dunkeln tappen, zumal im ausgehenden 20. Jahrhundert die Möglichkeiten zur Personenfeststellung beschränkt sind und die Technik der Fingerabdruckanalyse noch in den Kinderschuhen steckt. Die mühsam errungenen Erfolge führen ihn bis in prominente Reihen, weshalb er nebenbei auch noch mit staatspolitischen Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Sowohl Preußen, sein Heimatstaat, als auch Bayern als sein Dienstgeber fordern Loyalität von ihm. Schließlich gelingt es, beide zufriedenzustellen und den Fall auf äußerst kuriose Weise zu lösen. Dieser Krimi lebt vom bayrischen Lokalkolorit und dem leicht ironischen Schreibstil der Autorin, die damit den preußischen und den bayrischen Charakter liebevoll modelliert. Zusätzlich amüsant sind aus heutiger Sicht die Methoden des damaligen Ermittelns. Nur bei der Zeichnung des Hauptverdächtigen und seiner Villa wäre weniger mehr gewesen, da hier die Fantasie arg strapaziert wird. Als Urlaubslektüre geeignet.
Weiterführende Informationen
Personen: Seeburg, Uta
R 11 Seebu
Seeburg, Uta:
¬Der¬ falsche Preuße : Kriminalroman / Uta Seeburg. - 1. Auflage. - Hamburg : Harper Collins, 2020. - 352 Seiten
ISBN 978-3-95967-537-6 Festeinband : [22.00 EUR]
Belletristik - Buch