Poetisches Bilderbuch über das Kinderkriegen. Die Geschichte erzählt vom kleinen Stern, der sich, unterstützt von einer himmlischen Eule, auf die Suche nach einer lieben Mama und einem lustigen Papa macht und schließlich im Bauch seiner Mutter zu einem Menschenkind wird. Nach langem Suchen findet er in einer Postbotin und einem Paketausträger die perfekten Eltern, doch damit ist es nicht getan, denn die beiden müssen einander erst kennenlernen. Seine Freundin Eule hilft dem kleinen Stern und lässt den beiden Menschen romantische Botschaften zukommen, sodass sie sich ineinander verlieben und der Wunsch des kleinen Sterns in Erfüllung geht. Die Geschichte ist in poetischen Bildern und zauberhaften Dialogen als Märchen erzählt. Allerdings gibt es einen befremdlichen Bruch: In der Mitte der Erzählung wird den jungen LeserInnen unmissverständlich erklärt, was es bedeutet, miteinander zu schlafen, Genitalien werden mit Fachbegriffen benannt, aber auch mit Ausdrücken wie "Mumu" oder "Piepmann" beschrieben. Diese eigenwillige Mischung macht das Buch zwar interessant, gleichzeitig ist es aber schwierig, die Zielgruppe zu definieren. Das Konzept, dass der Stern über den Bauchnabel in den Leib seiner Mutter eindringt, widerspricht zudem den aufklärerischen Ansätzen des Buches. Die märchenhaften Elemente eignen sich für Kindergarten-Kinder, während die Aufklärungs-Elemente diese möglicherweise überfordern. Das Bilderbuch spricht Erziehende an, die im Kindergarten-Alter sexuelle Aufklärungsarbeit leisten wollen.
Altersempfehlung: ab 4 Jahren.
Weiterführende Informationen
Personen: Zaeri, Mehrdad Meyer, Thomas
I J 0 Meyer
Meyer, Thomas:
Wie der kleine Stern auf die Erde kam / eine Geschichte von Thomas Meyer ; mit Ilustrationen. von Mehrdad Zaeri. - Zürich : Diogenes, 2020. - [38] ungezählte Seiten : überwiegend Illustrationen (farbig)
ISBN 978-3-257-01260-6 Festeinband : 18,50 EUR
Erzählungen - Bilderbuch