Wer sich von "Philosophischer Praxis" die Lösung seiner Lebensprobleme erhofft, ist bei Dill, der seit 1984 in Berlin eine einschlägige Einrichtung unterhält, an der falschen Adresse. Zwar erörtern der Autor und seine Besucher durchaus existentielle Fragen (über Selbstsein und Selbstfindung, Mündigkeit und Unmündigkeit, Zeit und Vergänglichkeit u.a.m.), jedoch ohne den Ehrgeiz zu letztgültigen Antworten, vielmehr in offenem Dialog mit je ungewissem Ausgang. Dill spielt dabei - wie seine fragmentarischen Reflexionen und Gesprächsbeispiele zeigen - den Advocatus Diaboli, der vermeintliche Sicherheiten erschüttert, bequeme (Selbst-)Beschwichtigungen erschwert (gelegentlich bis zur Schmerzgrenze) und zu neuen Denkanstrengungen provoziert. Wer das nicht scheut, wird sich von dieser Einladung zum Philosophieren, die zugleich ein paradoxes Experiment dokumentiert, angesprochen fühlen. (2)
Personen: Dill, Alexander
PI Dill
Dill, Alexander:
Philosophische Praxis : ; e. Einf. - Orig.-Ausg. - Frankfurt am Main : Fischer-Taschenbuch-Verl., 1990. - 122 S. ; 19 cm. - (Fischer-Taschenbücher; 42327 : Geist u. Psyche)
ISBN 978-3-596-42327-9 kt. : 12.80
Philosophie - Buch