Der britische Autor Michael Morpurgo hat in dieser fiktiven Lebensgeschichte seine Hauptfigur namentlich an seinen Schwiegervater Allen Lane, den Gründer des Penguin-Books-Verlags mit seiner Kinderbuchreihe Puffin Books, angelehnt. In einfühlsamer, poetisch einfacher Tonlage erzählt er vom Verloren-Sein und Sich-Wiederfinden, vom Hoffen und Neu-Beginnen, von Gesellschaftsflucht, von einer ganz besonderen Verbundenheit zwischen einem alten und einem jungen Mann und schlussendlich vom Nachhausekommen. 1926 rettet der Leuchtturmwärter Benjamin Postlethwaite bei einem Schiffsunglück vor der kleinen Insel Puffin Island dreißig Menschen das Leben. Darunter auch dem damals 5-jährigen Allen Williams. Es ist Seelenverwandtschaft auf den ersten Blick zwischen dem Jungen und dem schweigsamen Alten, von dem Allen beim Abschied ein selbstgemaltes Bild bekommt. Dieses Bild wird ihm in den nächsten Jahren zum Hoffnungsanker und die Insel sein Sehnsuchtsort – sei es im kalten und strengen Haus der Großeltern oder während seiner Jahre im Internat. Dort entdeckt er sein Talent zum Malen und flüchtet sich am liebsten in literarische Abenteuer, die von eremitischen Protagonisten mit besonderer Meeresaffinität handeln wie „Robinson Crusoe“ oder „Moby Dick“. Nach Beendigung der Schule kommt Allen zum mittlerweile stillgelegten Leuchtturm. Der alte, sich nun überflüssig vorkommende Wärter empfängt ihn überraschend redselig. Die kommenden Monate verbringen die beiden damit, einen verletzten Papageientaucher (engl. Puffin) gesund zu pflegen, sich Bücher vorzulesen (Ben ist Analphabet und lernt in kürzester Zeit Lesen und Schreiben) und gemeinsam zu malen. Vom herannahenden Zweiten Weltkrieg bemerken sie nichts, bis Allen in den Kriegsdienst einberufen wird. Dort überlebt er erneut den Untergang eines Schiffes sowie die deutsche Gefangenschaft und kehrt nach Kriegsende endgültig auf die Insel zurück, wo Benjamin dank einer sich wieder angesiedelten Papageientaucher-Population auf der namensgebenden Insel eine neue Berufung gefunden hat. Eindrucksvoll sind die Illustrationen von Benji Davies, die in ausdrucksstarker Farbgebung die Grundbefindlichkeiten wunderbar ergänzen und atemberaubende Atmosphären schaffen. Sowohl die große Bedrohung des Meeres als auch dessen Sanftmut in ruhigeren Zeiten werden stimmig eingefangen, genauso wie die bedrückende Umgebung des großelterlichen Anwesens in Dartmoor im Kontrast zur heimeligen, manchmal idyllischen Insel-Umgebung. Haupt- als auch Nebenfiguren werden durch die bildnerischen Details greifbarer und erhalten dabei immer wieder neue Facetten (sei es in der Porträtgalerie der Großeltern oder Benjamins Hände beim Freilassen eines Vogels).

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Personen: Davies, Benji Ahrens, Henning Morpurgo, Michael

Schlagwörter: Antolin