Ein eindringliches Gesellschaftsbild aus Dagestan. Patja kehrt von ihrer Arbeitsstelle in Moskau in ihr Dorf in Dagestan zurück, das nahe einer Kleinstadt am Kaspischen Meer liegt. Sie kommt damit aus der Freiheit der Großstadt wieder in die provinzielle Enge der traditionellen Familienstrukturen. Mit 25 Jahren gilt sie in dieser Gesellschaft bereits als alte Jungfer und ist am Heiratsmarkt kaum mehr vermittelbar, was die größte Sorge ihrer Mutter ist. In der gleichen Situation befindet sich Marat, ein aus dem Dorf stammender junger Anwalt, der in Moskau in einer Kanzlei arbeitet. Er ist daheim auf Urlaub und seine Mutter schleppt ihn auf die Verlobungsfeier eines Verwandten, denn da würde er alle Mädchen kennenlernen, die sie auf ihrer Liste potentieller Schwiegertöchter stehen hat. Auf diesem Riesenfest lernt Marat Patja kennen und beide verlieben sich sofort, ohne zu ahnen, welch unabsehbare Folgen diese Liebe hat. Die Autorin stammt selber aus dem Kaukasus und trifft mit ihrer eindringlichen Schilderung tief ins Gemüt der Rezensentin, die sich bei der Lektüre bis zum Ende nicht sicher war, ob die geschilderten Umstände nicht doch ins vergangene Jahrhundert gehören. - Besonders in Zeiten der Migration sehr zu empfehlen.

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Personen: Ganijewa, Alissa Körner, Christiane (Übers.)

Standort: St. Johann

Interessenkreis: Roman