Laher, Ludwig
Schauplatzwunden über zwölf ungewollt verknüpfte Leben
Buch: Dichtung

Zwölf Menschen sind durch ungeheuerliche Umstände und einen Schauplatz, den NS-Lagerkomplex St. Pantaleon-Weyer, unfreiwillig miteinander verbunden. Ludwig Lahers neue Prosa porträtiert Opfer, Täter und anderweitig von diesem Ort nachhaltig Berührte auf eindringliche Weise. Willkür, Ohnmacht und Terror im demokratiebefreiten Staatswesen: im 21. Jahrhundert immer noch hochaktuell.

Auf den ersten Blick scheint diese zwölf Lebensgeschichten kaum etwas zu verbinden. Vorgestellt werden etwa ein Jurist mit erstaunlicher Karriere, ein Säugling, der mit vier Wochen sterben muss, ein extrem gewalttätiger Fleischhauer und eine achtfache Mutter aus dem Schaustellergewerbe. Doch ihre Leben sind miteinander verknüpft, denn sie alle steuern von verschiedenen Seiten aus auf den NS-Lagerkomplex St. Pantaleon-Weyer zu, der zwischen 1940 und 1941 zuerst als Arbeitserziehungslager und später als Zigeuneranhaltelager geführt wurde.

Ludwig Laher variiert gekonnt die Erzählperspektiven und demonstriert an einem einzigen Ort in der Provinz, wie eine zynische Gewaltherrschaft funktioniert, die verbrecherische Energie und rücksichtsloses politisches Kalkül vereint.


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Laher, Ludwig

Standort: St. Johann

Schlagwörter: Arbeitserziehungslager NS-Zeit Zigeuner

DR
Lah

Laher, Ludwig:
Schauplatzwunden : über zwölf ungewollt verknüpfte Leben / Ludwig Laher. - Wien : Czernin Verlag, [2020]. - 189 Seiten
ISBN 978-3-7076-0707-9 Festeinband : EUR 20,00

Zugangsnummer: 0040045001 - Barcode: 3062614139
Romane, Erzählungen und Novellen - Buch: Dichtung