Mit dem Kickroller - die widerspenstigen Haare unter einem schicken rosa Helm mit goldenem Krönchen verborgen - rollt Prinzessin Sibylle den Berg von der väterlichen Burg zur Schule hinab. Und kapiert im Mathematikunterricht von Studienrat Schwafel - gleich null. Denn: "Was Mira und Moritz zu sehen bekommen, das bleibt für Sibylle - hm … - ziemlich verschwommen." Wieder zuhause scheinen Sibylle aus dem Burghof Gespenster zuzuwinken, aus dem Badezimmerspiegel grinst ihr ein Vampir entgegen und was soll das sein, was die da heute im Fernsehen zeigen? "Politiker? Tiere? - Es ist alles eins." Mit besorgter Miene wandert Papa Ernst durch die Burg. Dann dämmert's ihm: Das Töchterchen braucht eine Brille - und will natürlich keine - und muss trotzdem mit zu Optiker Schielmann, "ein Meister vom Fache …" Wenn das nicht mal ein erfrischend anderes Prinzessinnenbuch ist. Theresa Strozyks Illustrationen - mit zarten Pastelltönen hinterlegte Feder-, Bunt- und Bleistift-Zeichnungen, deren besonderer Charme vor allem darin liegt, dass sie wie Skizzen wirken - fangen nicht nur die heitere Atmosphäre der Geschichte ein, sie zaubern einem auch von der ersten Seite an ein fettes Grinsen ins Gesicht. Mal cartoonartig in vielen kleinen Szenen, mal eine Einzel- oder Doppelseite füllend, verhilft sie König Ernst, Prinzessin Sibylle, Studienrat Schwafel und all den anderen mit wenigen schwungvollen Strichen zu einem Gesicht, lässt die unterschiedlichsten Emotionen sichtbar werden. Ein mit viel Humor und Liebe zum Detail gestaltetes Bilderbuch, das förmlich danach "schreit" laut vorgelesen zu werden, denn Jens Sparschuh hat die Geschichte um "Sibylle, Prinzessin von Schwanstein" so herrlich gereimt, dass es genauso viel Spaß macht, sie in rollenden Silben und mit effektvollen Pausen vorzulesen wie gebannt zu lauschen. DAS Bilderbuch zum Thema Brille.

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Personen: Sparschuh, Jens Strozyk, Theresa (Ill.)

Standort: St. Johann

Schlagwörter: Auge Brille Optiker