Ein Bilderbuch, das Momente zeigt, in denen ein wirklich Kleiner einer alten Dame helfen muss. (ab 4) (JD) Oma und Enkel haben eingespielte Rituale, sie mögen einander, alles ist gut. Eines Tages erkennt Oma ihren Enkel nicht, verwechselt ihn mit ihrem Sohn, findet das Brot zu teuer und hat Angst, dass die Bank ihr Geld veruntreut. Doch "veruntreut" kann Oma nicht mehr denken, sie geht ja auch anders als sonst. Der Enkel hat Pfeil und Bogen, er ist ein kleines Kind, das erlebt, wie eine Erwachsene zu einem Kind wird. Der Autor hat sich eines großen und wichtigen Themas angenommen, ohne es konkret zu benennen. Denn als Oma wirklich all ihr Geld von der Bank geholt und im Haus versteckt hat, kommt der Arzt, gibt Oma Penizillin, spricht von einem Infekt - "Ein Infekt, da kann man leicht verwirrt werden. Aber etwas Penizillin bringt die Sache wieder in Ordnung" - alles wird - diesmal - wieder gut. Das Buch markiert einen Anfang, das Thema Demenz, das Thema "wenn Erwachsene zu Kindern werden" für Kinder aufzubereiten. Anfänge sind selten ausgereift: der Kleine mit seinem Hut und Pfeil und Bogen, der nette Bankangestellte, alles Männer, die die Oma umgeben und ihr helfen. So wird es wohl in der Kindheit des Autors auch gewesen sein. Wenn das Thema neu ist, braucht es vertraute Rollen und ebensolche einfachen Illustrationen und Idyllen, nur so scheint der Einbruch verkraftbar. Ein Bilderbuch, das Vermittlung braucht. Ein Text, der literarisch viel an Differenzierung und Tiefe verschenkt, der aber Gesprächsanlässe bietet. *bn* Christina Repolust
Personen: Eriksson, Eva Nilsson, Ulf Könnecke, Ole
JD
Als
Als Oma seltsam wurde / Ulf Nilsson [Text]. Eva Eriksson [Ill.]. Aus dem Schwed. von Ole Könnecke. - Frankfurt a. M. : Moritz-Verl., 2008. - 34 S. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-89565-196-0 fest geb. : ca. Eur 13,20
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