Es gibt so Tage, an denen man besser erst gar nicht aufgestanden wäre. Und immer dann kommt ausgerechnet auch noch so ein Flegel daher und knallt einem seinen ganzen Missmut in die Seele. Und schon steht man da – genau wie der Zapperdockel: Abgestürzt vom schmalen Grat durchschnittlicher Zufriedenheit fließen ihm die Tränen über den eben noch schwungvoll gezwirbelten, orangeroten Schnurrbart. Und während der von seiner eigenen Übellaunigkeit ganz blau gefärbte Wock weitere Unfreundlichkeiten von sich gibt, bildet sich um den gelb gekränkten Zapperdockel ein großflächiger Tränensee – von Jens Rassmus mit Tusche und Feder zu eigenem Leben als Mikrokosmos erweckt, in dem sich im Nu ein detailreiches Bilderbuch-Biotop entwickelt. Doch was so konfliktträchtig beginnt, entwickelt sich in freundschaftlicher Aufmerksamkeit, als der Wock die Traurigkeit des Zapperdockel wahrnimmt und dessen poetische Ader durchschimmern sieht: 'Das Leben ist so traurig wie ein schwarzer Stein.“ Oder ist das Leben doch eher wie ein knallroter Gartenschlauch? Oder wie ein gelbes Windrad? Georg Bydlinskis sprachspielerische und der Poesie verbundene Schreibweise, für die er bereits 2001 mit dem Staatspreis für Kinderlyrik ausgezeichnet wurde, kommt in seiner zapperdockeligen Bilderbuchfigur letztlich zu identitätsfördernder Geltung. Trotz der großen Seelendramatik erzählen beide Künstler ohne falsche Sentimentalität. Mit Witz und Charme. Und Moral. *Österreichischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2005*
Personen: Bydlinski, Georg Rassmus, Jens
JD
Byd
Bydlinski, Georg:
¬Der¬ Zapperdockel und der Wock / Georg Bydlinski ; Jens Rassmus. - Wien : Dachs Verl., 2004. - [14] Bl. : durchg. Ill. (farb.) ; 30,5 cm cm
ISBN 3-85191-322-1 fest geb. : ca. Eur 14,30
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