Ein sommerbetonter "Comfort-Food-Café-Roman" mit der englischen Steilküste als Schauplatz. (DR) Die gegenwärtig spielende Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der 26-jährigen Kellnerin Willow erzählt und beginnt mit einem Prolog aus dem Jahr 2000, als sie als 8-Jährige in dem desolaten Herrenhaus, in dem ein Kinderheim untergebracht ist, eine Mutprobe bestehen muss. Ihre drei Geschwister zwingen sie, die Tür zu einem dunklen Zimmer zu öffnen, in dem ein Gespenst bzw. ein unsichtbarer Junge dahinvegetieren soll. Sie blickt in die Augen eines verstörten, traumatisierten Kindes und bricht zusammen. Die eigentliche Handlung setzt darauf mit der Geschichte rund um Willow ein, die mit ihrer dementen Mutter zusammenlebt, einen eigenen Reinigungsdienst betreibt und Kellnerin in einem Comfort-Food-Café ist. Eines Tages ist dort ein Fremder zu Gast, der das alte Herrenhaus gekauft hat und sie beauftragt, es zu reinigen. Dieser neue Eigentümer ist Tom, jenes schüchterne Kind von damals. Zwischen beiden entsteht eine wachsende emotionale Zuneigung, aus der sich eine Liebesbeziehung entwickelt, die nach einem aufregenden Showdown zu einem Happy End führt. Ein leicht zu lesender Roman mit typisch britischem Humor, der unter der oft geschwätzigen Oberfläche viele tiefergehende Fragen, wie persönliche Selbstfindung und berufliche Orientierung, Bewältigung familiärer und gesellschaftlicher Belastungen, thematisiert. Aber zugleich betont die Geschichte die lebenswichtige Bedeutung von gemeinschaftlichem Zusammenhalt und einfühlender Achtsamkeit.
Personen: Johnson, Debbie Eisenhut, Irene
Johnson, Debbie:
Veranda zum Meer : Roman / Debbie Johnson. Aus dem Amerikan. von Irene Eisenhut. - München : Wilhelm Heyne Verlag, 2019. - 365 S.
ISBN 978-3-453-42320-6 kart. : ca. € 10,30
SL-Fra - Signatur: SL-FRA Johns - Buch