Kurzannotation: Mehrschichtiges Buch um das Verhältnis eines Sohnes, des Erzählers, zu seinem Vater, der lange Zeit in Tibet verschollen war. Besprechung: (Evang. Buchberater, 1999/2, S.210): Viele miteinander verwobene Fäden sind in diesem Buch zu finden. Es bewegt sich zwischen Realktät und Fiktion, in der Spannung von verschwommenen Kindheitserinnerungen, mythischen, magischen und religiösen Elementen auf der einen Seite, im Ringen um das wahre Bild des Vaters, politischen Gegebenheiten in der Tschechoslowakei (dem Herkunftsland des Verfassers) in der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg und der Begegnung mit Tibet auf der anderen Seite. Durch die Beschäftigung des Erzählers mit dem (fiktiven ?) Reisetagebuch seines Vaters über eine tibetische Expedition, das in einer roten Schachtel verwahrt wird, lernt der Sohn seinen Vater, der ihm lange fremd zu sein schien, besser verstehen. Fragen der Identität, der Ich-Findung werden angerissen. Sie haben ihre künstlerische Entsprechung in verschiedenen liebevoll gestalteten Mandalabildern sowie der Aufnahme von Labyrinthen als Symbol des Lebensweges. Die Suche des Erzählers nach seinem Vater wird durch "Tibet" geklärt, "Tibet" steht gleichsam für den Vater. Das Geheimnis der roten Schachtel wird gelüftet und dem Leser die Erkenntnis angetragen, dass dem Vater ein Geheimnis bleibt, das sich nicht erschließt. Ein nicht leicht zugängliches, aber anregendes Bilderbuch [?], eher für erwachsene LeserInnen.

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Personen: Sis, Peter

Standort: Hauptstelle