Das Ei ist ein Faszinosum. Zerbrechlich und stabil zugleich, symmetrisch, aber nicht konzentrisch, groß oder klein, farbig, bunt oder weiß. Getupft oder gesprengselt. Und immer wieder der Beginn neuen Lebens. In äDas Eiô nimmt die in Berlin lebende Illustratorin und Autorin ihre jungen (wie die nicht mehr jungen) LeserInnen mit, das Phänomen Ei zu sehen und in seiner Besonderheit und Vielfalt zu begreifen. Ausführlich und verständlich erklärt Teckentrup vor allem die verschiedenen Vogeleier, Formen und Farben, wie sie aufgebaut sind und ein kleiner Vogel darin heranwächst. Sie beschreibt, welche Größenunterschiede es gibt und in welchen Nestern und an welch geschützten oder unwirtlichen Orten sie gehütet und bebrütet werden, welche Rolle der Ort, an dem sie aus dem Ei geschlüpft sind, für manche Tiere ihr ganzes Leben lang spielt. Da auch Insekten, Reptilien, Amphibien und Fische Eier legen, werden auch sie behandelt. Aufgrund des interessanten Texts und vor allem wegen der wunderschönen, durch verschiedene Zeichen-, Druck- und Herstellungstechniken sehr vielschichten, in der Formensprache jedoch reduzierten und farblich fein abgestimmten Illustrationen wird man von dieser Faszination ergriffen und erlebt mit, wie das Ei in Mythologie, Religion und Kultur zu etwas Großem und Bedeutendem wurde. Das ist wunderbar. Allein dass der letzte Teil, der Symbolik und Kunst erklärt, im Gegensatz zu den ausführlichen phänomenologischen Betrachtungen etwas zu kurz kommt, ist ein wenig bedauerlich. Um in diese Betrachtung mit der gleichen Ruhe und dem gleichen Miterleben einzutauchen wie zuvor in die Biologie vom Ei - die Oologie -, wären weitere zehn oder zwanzig Teckentrup-Seiten großartig gewesen.

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Personen: Teckentrup, Britta Köller, Kathrin

Schlagwörter: Ei