Schmidbauer, Wolfgang
Die Kunst der Reparatur ; ein Essay
Sachbücher

Alte und beschädigte Dinge zu reparieren, anstatt sie durch neue zu ersetzen, ist umweltschonend, macht Spaß und führt ganz allgemein zu mehr Achtsamkeit. (PP) Schmidbauer zeigt sich in der "Kunst des Reparierens" von seiner praktischen Seite. In jungen Jahren renovierte er ohne einschlägige Vorkenntnisse, unterstützt von der Dorfgemeinschaft, sein baufälliges Haus in der Toskana. Vor allem aber erzählt er von der Reparatur alltäglicher Dinge und weiß die Freude, die ein selbst wiederhergestellter Gegenstand macht, anschaulich zu vermitteln. Als Psychotherapeut weist er auf Parallelen zu seelischen Konflikten und deren Behandlung hin. Da wie dort geht es darum, mit Unvollkommenheiten, sowohl mit den eigenen als auch mit denen der anderen, kreativ umzugehen. Ein gemeinsam bewältigter Konflikt kann eine Beziehung auch vertiefen. Ein schönes Sinnbild dafür ist die auf dem Cover des Buches abgebildete japanische Schale. Ihre Sprünge wurden mit dem Harz des ostasiatischen Lackbaums geklebt und das herausquellende Material mit Goldstaub bepudert. So fügt die Reparatur dem Objekt noch einen zusätzlichen Reiz hinzu. Man merkt, dass es dem Autor nicht darum geht, einem aktuellen Trend zu folgen, sondern dass es ihm ein Herzensanliegen ist, seinen Leserinnen und Lesern zu zeigen, wie befriedigend es ist, etwas mit eigenen Händen zu bewerkstelligen. Perfektionismus ist weder interessant noch sympathisch. Der anregende Essay gibt Impulse in viele Richtungen und sei wärmstens empfohlen.


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Personen: Schmidbauer, Wolfgang

Schlagwörter: Beziehungsratgeber Konsum

Schmidbauer, Wolfgang:
¬Die¬ Kunst der Reparatur : ; ein Essay / Wolfgang Schmidbauer. - München : oekom, 2020. - 190 Seiten
ISBN 978-3-96238-183-7 Broschur : Euro 20,60

Zugangsnummer: 0017389001 - Barcode: 2-0000000-8-00097947-4
Psychologie - Signatur: PP SCHM - Sachbücher