Eine Liebesgeschichte der besonderen Art. (DR) In Form eines fiktiven Tagebuchs erzählt Ludwig Fels, wie die Liebe zu einem kleinen afrikanischen Mädchen das Leben des Tagebuchschreibers völlig auf den Kopf stellt und dem alternden Schriftsteller zugleich einen neuen Sinn im Leben vermittelt. Die Mutter von Udoka, so heißt das kleine Mädchen, betreibt in der Ottakringerstraße in Wien einen kleinen Laden für nigerianische Produkte. Dort wird nicht nur eingekauft, sondern auch geraucht und getrunken. In dieser nicht gerade kindgerechten Umgebung wächst Udoka auf. Beinahe jeden Tag bittet der Tagebuchschreiber Udokas Mutter, seine "kleine Prinzessin" spazieren fahren zu dürfen. Das Alter-Ego des Autors verbringt die Zeit mit seinem Ersatzkind in einer von den Wiener Parkanlagen, den "Parks von Palilula". Palilula ist der Name eines Belgrader Stadtteils. Hier steht er für Wien als Zufluchtsort der Flüchtlinge. Fels beschreibt sehr gut den harten Alltag der Asylanten. Zugleich schildert er aber auch den Alltag des desillusionierten Schriftstellers, der nur mehr schreiben kann, wenn ihm etwas nahe geht. Das kleine Mädchen ist für ihn einerseits Muse, die ihn durch die Hölle der ungeschriebenen Sätze bringen soll. Das Kind ist andererseits auch Projektionsfläche für seine Sehnsucht nach Glück und nach dem Guten im Menschen. Für das Beschreiben seiner Glücks- und Erlösungsfantasien scheut Fels weder Exhibitionismus noch Pathos. Dabei gelingen ihm Bilder von großer sprachlicher Schönheit und voller Kraft und Tiefe. Diese sprachliche Qualität hebt das Buch über die bloße Zustandsbeschreibung eines Milieus hinaus und bietet auch mehr als nur die Selbstbefragungen eines Intellektuellen.

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Personen: Fels, Ludwig