Touchell, Dianne
Foster vergessen
Kinder- und Jugendbücher

Jugendbuch zum Thema "Alzheimer": Der Vater des siebenjährigen Foster erkrankt an einer stürmisch verlaufenden Form des Gedächtnis- und Persönlichkeitsverlusts. (ab 14) (JE) Im ersten Kapitel fackelt Fosters Dad beinahe die Küche ab, weil er gebratenen Speck auf dem Herd vergisst und erst durch den Brandmelder zu einer Reaktion gezwungen wird. Danach kommen immer mehr Aussetzer des Vaters zum Vorschein, mal spricht er mit seinen Kunden - er ist Finanzberater - im Stil eines Geschichtenerzählers, dann wieder erkennt er den Familienhund nicht mehr. Schließlich wird die Krankheit "Alzheimer" diagnostiziert, was sehr schnell zu einem finanziellen Engpass in der Familie führt, den Fosters Mom durch einen zweiten Job ausgleichen möchte. In einer nächsten Phase nässt sich der Vater in der Kirche ein, aber durch einen Irrtum wird dieses Missgeschick Foster in die Schuhe geschoben, womit er zum Gespött der Schule wird. Die Schlinge zieht sich immer enger zu, bis die Sache bei einem Geburtstagsfest an einen traurigen Höhepunkt gelangt. Erst danach kann die Mutter nachgeben und Hilfe annehmen, selbst wenn diese von der ungeliebten Schwägerin kommt. Die Autorin schildert äußerst kompetent das emotionale Tohuwabohu zwischen Überforderung, Mitleid, Situationskomik und Ablehnung in einer Lebenslage, der sich kaum jemand gewachsen fühlt. Im Fokus befindet sich der siebenjährige Foster, der seinem Vater überaus nahesteht, ihn als Kumpel und begnadeten Geschichtenerzähler liebt und erkennen muss, dass es diesen Mann immer weniger gibt. Foster leidet auf verschiedenen Ebenen: Seine Mutter kann zu wenig mit der Krankheit ihres Mannes umgehen und nimmt die Bedürfnisse ihres Sohnes nicht wahr. In der Schule führt das Halbwissen zu Mobbing und die Auflösung jedweder gewohnten Struktur ist für das Kind mehr als prekär. Nur der Schluss des Buches hält einen kleinen Lichtblick bereit: Foster hat alle Geschichten, die ihm sein Vater früher erzählt hat, aufgeschrieben, illustriert und zu einem Buch zusammengefasst. Für ihn werden diese Geschichten das Gegengewicht zum Vergessen und der erste Schritt zum Erwachsensein. Unbedingt empfohlen - für Jugendliche und Erwachsene!


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Personen: Touchell, Dianne Schmitz, Birgit

Schlagwörter: Demenz

Touchell, Dianne:
Foster vergessen / Dianne Touchell. - Hamburg : Königskinder, 2018. - 252 Seiten
ISBN 978-3-551-56042-1 Festeinband : Euro 17,50

Zugangsnummer: 0015681001 - Barcode: 2-0000000-8-00094890-6
Erzählungen und Romane - Signatur: JE TOU - Kinder- und Jugendbücher