Adorján, Johanna
Geteiltes Vergnügen ; Roman
Romane, Erzählungen

Wie viel Freiheit und Leid verträgt die Liebe? (DR) Die aus der FAZ und über ihr Romandebüt "Eine exklusive Liebe" bekannte Kulturjournalistin Johanna Adorján lockt in ihrem nunmehr zweiten Roman die welterfahrene Journalistin Jessica in die Fänge eines amerikanischen Geigers namens Tom, der immer wieder einige fantastische Liebesnächte mit Jessica verbringt, um dann unvermittelt auf unbekannte Dauer in die Unerreichbarkeit abzutauchen. Jessica zieht daraus aber keine Konsequenzen, sondern deutet die Beziehung in eine Romanze um, die auf Zufall und Unverbindlichkeit bauen muss, um nicht im Alltag zu ersticken. Gleichzeitig weiß sie aber, dass Tom andere Liebschaften pflegt, allen voran die mit seiner Ex-Freundin, die ebenfalls Jessica heißt. In dieses Dilemma zwischen Abhängigkeit von Tom und Unerträglichkeit der Ungewissheit gezwängt, beginnt sich Jessica zu fragen, wie sie, eine erfolgreiche, unabhängige Frau, in eine derart missliche Lage kommen konnte. Die anfängliche Fassungslosigkeit schlägt in Enttäuschung um und gestaltet sich im Weiteren zu einem Monolog über die Grenzen der Liebe, der im Wesentlichen um die Frage kreist, wie viel Freiheit man einem geliebten Menschen zubilligen muss und wie viel Leid man sich selbst dabei zufügen darf. Adorjáns "Geteiltes Vergnügen" erinnert somit - mit vertauschten Rollen - ein wenig an Christoph Meckels Erzählung "Licht" aus den späten 1970ern. Adorján legt im 21. Jahrhundert allerdings noch eins drauf, denn bei ihr siegt die Traurigkeit endgültig über die Liebe.


Dieses Medium ist voraussichtlich bis zum 02.10.2024 ausgeliehen.

Personen: Adorján, Johanna

Adorján, Johanna:
Geteiltes Vergnügen : ; Roman / Johanna Adorján. - Berlin : Hanser Berlin, 2016. - 203 S.
ISBN 978-3-446-25071-0 fest geb. : ca. EUR 20,50

Zugangsnummer: 0013886001 - Barcode: 2-0000000-8-00092300-2
Romane, Erzählungen und Novellen - Signatur: DR ADO - Romane, Erzählungen