Biografischer Roman über den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy. (DR) "Denn wem viel gegeben ist, bei dem wird man viel suchen; und wem viel anvertraut ist, von dem wird man umso mehr fordern." (Lukas 12,48) So steht es am Anfang des ersten Teils und so scheint es auch gewesen zu sein im Leben des Wunderkindes Felix Mendelssohn Bartholdy. Der große Komponist, Dirigent, Virtuose und Musiklehrer lebte für die Musik und für seine Familie. Das besondere Verhältnis zu seiner musikalischen Schwester Fanny ist durch viele Briefe belegt und auch andere Lebenssituationen sind durch den fleißigen Briefschreiber Mendelssohn nachvollziehbar. Behütet aufgewachsen in bürgerlichen Verhältnissen, entwickelte er schon früh seine Liebe zur Musik. Sein Vater, ein Bankier, förderte ihn erfolgreich. Er schickte ihn zu den besten Lehrern seiner Zeit und unterstützte ihn großzügig in allen Belangen. Seine Mutter, selbst eine gute Sängerin, unterhielt einen Musiksalon, in dem bekannte Musiker und Sänger zu Gast waren. Mendelssohns Jahre in London prägten sein weiteres Musikerdasein. Die Begegnung mit Goethe hinterließ sichtbare und hörbare Spuren. Als Kapellmeister in Leipzig war er sehr beliebt, verbrachte aber auch einen Großteil seiner Zeit mit seiner Familie. Auch mit dem zurückhaltenden Schumann, mit Liszt, von dem er nicht so viel hielt, und vielen Musikern dieser Epoche war er in Kontakt. Die Worte seiner Mutter - "Bist du auch fleißig, Felix?" - begleiteten ihn sein ganzes kurzes Leben. Die Autorin legt mit diesem biografischen Roman ein tiefgreifendes und interessantes Bild dieser Zeit vor. In leichter Manier, mit einfühlsamer Darstellung der Charaktere beschreibt sie nicht nur die Gegebenheiten der Musikwelt, sondern auch die Stellung der Frau in der Gesellschaft wie die Bedeutung der jüdischen Bevölkerung. Man muss nicht musikalisch versiert sein, um an diesem wunderbar erzählten Buch Gefallen zu finden. Es gibt das 19. Jahrhundert eindrucksvoll wieder und ist nur zu empfehlen.

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Personen: Marschner, Rosemarie