Demütigende Erfahrungen und erste Erfolge: schwarze Cops in den USA. (DR) Rassismus und Polizeigewalt scheinen zu den Konstanten US-amerikanischer Realität zu gehören. Genau diese Thematik steht auch im Fokus von Mullens zweitem Roman der "Darktown"-Reihe. Historisches Material liefert das brisante Ausgangsmaterial der ansonsten fiktiven Geschichte. Diese spielt Anfang der 1950er-Jahre in Atlanta. Seit 1948 gibt es dort erstmals acht schwarze/afroamerikanische Cops. Aber sie dürfen nicht im Polizeihauptquartier erscheinen, sind im Keller des YMCA in provisorischen Räumen untergebracht und werden von einem mürrischen, strafversetzten weißen Sergeant befehligt. Dienstwagen gibt es für sie keinen, ihr Einsatzgebiet ist sehr eingeschränkt, eigenständig zu ermitteln ist ihnen untersagt, die Uniform dürfen sie nicht auf dem Weg zur Arbeit tragen und Weiße schon gar nicht verhaften. Das sind die Rahmenbedingungen, unter denen die beiden Schwarzen Tommy Smith und Lucius Boggs, Sohn eines bekannten Predigers, arbeiten. Sie müssen sich mit Alkohol- und Drogenschmugglern in ihrem Viertel herumschlagen, aber auch dem Ku-Klux-Klan. Besonders brenzlig wird es, als Schwarze in ehemals weiße Viertel ziehen und sich die Grenzen zu verschieben beginnen. Korrupte weiße Cops und Ex-Cops, verwickelt in illegale Geschäfte, kommen ihnen ebenfalls in die Quere. Allerdings gibt es auch einen sauberen weißen Polizisten, der mit Smith und Boggs unter erschwerten Umständen kooperiert. Und dann sind da noch private Kalamitäten, die dem Predigersohn ganz schön zu schaffen machen. Spannender Gesellschafts- und Zeitroman mit tiefen Einblicken in rassistische Denk- und Handlungsmuster und ihre Folgen.
Serie / Reihe: Darktown 2
Personen: Mullen, Thomas Mayer, Berni
Mullen, Thomas:
Weißes Feuer : ; Roman / Thomas Mullen. Aus dem Engl. von Berni Mayer. - Köln : DuMont Buchverl., 2019. - 479 Seiten. - (Darktown; 2)
ISBN 978-3-8321-8395-0 Festeinband : Euro 24,70
Kriminalromane - Signatur: DR.D MUL - Romane, Erzählungen