"Ihre grauen Haare gefallen mir sehr gut." Mit diesem simplen Kompliment gelingt es dem sechzigjährigen Rudolf Smelik, pensionierter Dramaturg des Wiener Burgtheaters, das Gespräch mit der vierundfünfzigjährigen Pragerin Nelly Tomasova, die als Sekretärin an einem kleinen Theater arbeitet, wieder anzukurbeln. Er wird dies mehrmals tun, um die leicht verletzbare Frau zum Reden zu bewegen. Sie sind sich in der Straßenbahn auf der Fahrt nach Grinzing begegnet, als die Pragerin den Fremden fragte: "Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation?" Nach Erkundigungen von Gewohnheiten, dem Feststellen von Gemeinsamkeiten, Ansichten über Theater und Politik werden die Gespräche beim Heurigen immer vertraulicher, immer intimer. Nelly Tomasova berichtet von ihrer unglücklichen Ehe, von einer unerfüllten großen Liebe, vom Freitod ihres alkoholkranken Vaters und dass sie gerne Pianistin geworden wäre. Rudolf Smelik wiederum erzählt von seiner geheilten Alkoholsucht, von Liebschaften und von jener einzigen Frau, die er heiraten wollte und die in seinen Armen starb. "Nelly, darf ich Sie küssen?" - "Ich warte längst darauf." Eine besondere Liebesgeschichte in den Hügeln über Wien. (Quelle: ÖVK)
Personen: Pluhar, Erika
Standort: Großdruck
Leseror. Aufstellung: Großdruck
SL Pluh
Pluhar, Erika:
Verzeihen Sie, ist das hier schon die Endstation? : Roman / Erika Pluhar. - München : dtv, 2005. - 319 S.
ISBN 978-3-423-25233-1
Schöne Literatur - Buch