1916: Ein Weltkrieg, eine naturwissenschaftliche Sensation, ein jüdischer Forscher in Berlin. (GE) Juli 1913 erhält der 34-jährige Albert Einstein in Zürich hohen Besuch: Walther Nernst und Max Plank sind gekommen, den aufleuchtenden Stern der theoretischen Physik nach Berlin zu holen. Einstein erkennt die berufliche Chance und nutzt zugleich die Gelegenheit, der verehrten Cousine Elsa nahe sein zu können. Mit seiner Frau und den beiden Söhnen macht er sich auf nach Berlin. Spannend, unterhaltsam und kenntnisreich führt uns Thomas de Padova hinein in Einsteins Berliner Jahre und damit hinein in die militaristisch aufgeheizte Atmosphäre vor und während des Ersten Weltkriegs. Einsteins kühne Gedanken eines gekrümmten Raumes und einer in sich geschichteten Zeit legt er auf die Folie widersprüchlicher Welten: Das politische Ultimatum Österreichs an Serbien kontrastiert er klug mit dem demütigenden Ultimatum Einsteins an seine Ehefrau, im sonst von so hohen Ehrbegriffen getragenen Freundeskreis Einsteins wird der bestialische Gaskrieg entwickelt, private Tragödien sind in den Schrecken des Krieges eingebettet. Auf politischer Ebene wird ein Einstein sichtbar, der seine Schweizer Staatsbürgerschaft und sein Renommee dazu nutzt, mutig für gesamteuropäische und pazifistische Positionen einzutreten. - De Padova gelingt es, schwierige Themen und komplexe Zusammenhänge in einem leichten Erzählton darzulegen. Ein hervorragendes Buch!
Personen: Padova, Thomas de
Padova, Thomas de:
Allein gegen die Schwerkraft : ; Einstein 1914-1918 / Thomas de Padova. - München : Hanser, 2015. - 308 S. : Ill.
ISBN 978-3-446-44481-2 fest geb. : ca. EUR 22,60
Einzelbiographien - Signatur: BI Pado - Buch: Sachbuch