Aktueller Bericht über die chilenische Foltersekte. (GE) Über 200 Leute waren nach Chile ausgewandert, um ihr Heil in der Gruppe des pädophilen Heimleiters Paul Schäfer zu suchen, der sich 1954 vom Bund evangelisch-freikirchlicher Gemeinden abgespalten hatte. Ab 1960 erreichten kritische Berichte über die chilenische Sekte besorgte Verwandte in Deutschland und Österreich. Doch die Behörden kümmerten sich lange nicht um die kritischen Anfragen. Selbst als die Colonia Dignidad zu einem unübersehbaren Problem wurde, verschlossen deutsche und österreichische staatliche Einrichtungen die Augen. Mit autoritären Methoden, wie sie von sogenannten Sekten und extremen fundamentalistischen Gruppen bekannt sind, verbunden mit der Erniedrigung der Anhänger und militantem Kettenrasseln herrschte Schäfer als absoluter Guru in der von ihm kontrollierten totalitären Gruppe. Der Autor wertete neue Materialien aus und schildert anschaulich die enge Verbindung der Colonia Dignidad mit dem faschistischen Pinochet-Regime. Die Sekte wurde zur brutalen Foltereinrichtung der Diktatur, auch Waffen wurden hergestellt. Nach dem Fall von Pinochet wurde die kriminelle Politsekte von chilenischen Behörden gerichtlich verfolgt, Schäfer floh, bis er endlich verhaftet werden konnte. Das vorliegende Buch bietet die aktuelle Aufarbeitung eines unglaublichen Geschehens, eines realen Thrillers von Missbrauch, Folter und Mord. Im Februar 2016 kam der Film "Colonia Dignidad" von Florian Gallenberger in die Kinos, der das Buch ergänzt und untermalt.

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Personen: Maier, Dieter

Schlagwörter: Sekte Folter Chile