Eine Frau stellt sich ihrem Unbehagen, das sich in der nach außen guten Ehe eingeschlichen hat.
Was tun, wenn die inneren Stimmen so laut sind, dass man nach außen verstummt? Die Gedanken eine Richtung annehmen, die nicht sein darf, die allein zu denken bedrohlich wird für ihre Ehe mit Jonas und die Söhne John und Mika? Die 39-jährige Yvonne ist erschöpft von dieser inneren Abwehr, ühlt sich festgezurrt in ihrem Beziehungsgeflecht, ohne genau sagen zu können, warum. Darf man etwas Funktionierendes zerstören, ohne zu wissen, wie es danach weitergehen könnte? Yv fürchtet sich davor, aber ahnt, dass es die einzige Möglichkeit ist, damit sich das Bestehende zu etwas Besserem verändern kann. So spricht sie schließlich aus, was sie empfindet, fasst in Worte, was sowieso schon da ist und begibt sich damit auf einen ungewissen Weg, der für alle schmerzvoll ist. Dadurch kommt etwas in Bewegung, das eine Veränderung möglich macht hin zu mehr Echtheit. - Die Autorin schaut hinter die Fassade eines Paares, das so gut miteinander funktioniert, dass sich die Protagonistin darin verliert, und versucht, das Vage, Unsagbare in Worte zu fassen. Sie benutzt daür überwiegend die Ich-Perspektive. Vereinzelte Kapitel mit dem Fokus auf Jonas, der Schwiegermutter für Außenstehende nachzuvollziehen ist. - Eine unbequeme, ins Detail heruntergebrochene Innensicht einer längeren Beziehung.
Personen: Jessen, Julia
SL Jess
Jessen, Julia:
Die Architektur des Knotens : Roman / Julia Jessen. - München : Kunstmann, 2018. - 427 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-95614-229-1 fest geb. : 24,00
SL - Schöne Lit.(SL,Di,J)