Annotation: Märchen zum Thema Anderssein Rezension: Andersen ist anders als die anderen Elefantenkinder. Er erzählt ihnen Geschichten "von einem weiten Land voller saftiger Grasbüschel und herrlich grüner Akazienbäume," währenddem im Elefantenland schon alles dürr, kahl, staubig und trocken geworden ist. Die Elefantenmütter und Tanten haben sich damit längst abgefunden: "Wohin wir auch ziehen, nirgends ist es anders. Damit müssen wir leben." Und sie schelten Andersen: "Schluss mit den Märchen! Wir alle haben es schwer genug." Dieser lässt sich aber nicht beirren und findet in einem alten Elefantenbullen einen Freund, der ihn versteht und ihm Mut zuspricht. Ein Märchen über Anderssein, Freundschaft zwischen zwei Außenseitern und das Erzählen selbst. Unterstützt von den Illustrationen und deren nicht sehr gelungenem Spiel mit den Größenverhältnissen, will Andersen aber auch eine Geschichte über die realistische Erfahrungs- und Erlebniswelt der Erwachsenen gegenüber der fantastischen Märchenwelt der Kinder sein. Großflächige Bilder in satten, leuchtenden Farben und naturalistischer Manier stehen einigen wenigen kleinflächigen Traumbildern in lieblich pastellfarbenen Denkblasen gegenüber: etwas aus der Balance geratener Ausdruck dafür, wie schwer es den grauen RiesInnen fällt, Anderes gleichwertig bestehen zu lassen. Andersens Traum eines sorgenfreien, glücklichen Lebens, der im trostlosen, drückenden Alltag ein wenig Hoffnung verbreitet, führt märchengemäß zu einem guten Ende. So sehr das Bilderbuch auch Mut zum Träumen und Anderssein machen möchte, so wenig ist es aber gelungen, dies überzeugend zu vermitteln: Klischees und Märchenmotive wirken wahllos nebeneinander gestellt, Text und Bilder oberflächlich und konstruiert. Darüber kann auch eine wortspielerisch herbeizitierte Märchenerzählerpose nicht hinwegtäuschen.

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Personen: Rettl, Christine Popova, Viktoria

Schlagwörter: Antolin Klasse-3