Packender Gerichtskrimi um einen sehr ungewöhnlichen Fall. (DR) Bei der hyperbaren Sauerstofftherapie wird den Patienten unter erhöhtem Umgebungsdruck reiner Sauerstoff verabreicht. Das kann die Gesundheit bei vielerlei Problemen verbessern. Aber nicht, wenn der Sauerstoff als Brandbeschleuniger fungiert. Bei einem tragischen Unglück wird die Frage gestellt, ob es sich um einen Unfall handelt oder um Brandstiftung. Die mutmaßliche Mörderin wird vor Gericht gestellt, die Verteidigung zerpflückt die Beweise der Staatsanwaltschaft, doch wer ist tatsächlich schuld? Es ist ungewöhnlich, dass eine namenlose Debütantin so schnell übersetzt wird, aber bei Angie Kim ist das gerechtfertigt. Brillant, wie feinmaschig die verschiedenen Handlungsstränge verwoben sind, dennoch wirkt dies nie künstlich. Die Charaktere sind überzeugend gezeichnet, die Motive ihrer Handlungen nachvollziehbar. Die Personen im Gerichtssaal erinnern sich, so schlüpft die Leserschaft in die Psyche einiger Personen, und da jede Person ihr Kreuz zu tragen hat, gibt es eine Reihe an Themen: Ausländer sein, Frau sein, Pubertierende sein, ein behindertes Kind haben usw. Das wird aber nie zu viel, sondern greift wie ein Zahnrad ins andere und treibt wie ein gut geöltes Räderwerk die Handlung voran. Spannung kann auch niveauvoll sein. Wer Psychologie und Kriminalfall gerne vereint sieht, wird an diesem Roman nicht vorbeikommen.

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Personen: Kim, Angie Heimburger, Marieke