Die 16-jährige Sara beschreibt Alltag, Intrigen und Entwicklung in einem besonderen Internat - für Jugendliche ab 15. (DR) Hausental ist der Name der Hoffnung für viele Eltern, die ihre Kinder hier anmelden, um ihnen und wohl auch sich den Schulabschluss zu garantieren. Schulknast, nennt Sara diese Einrichtung, in der sie mit Leo gemeinsam "einfährt", so der Knast-Jargon in diesem Funkloch, in dem sogar das Handyverbot überflüssig ist. Die Ich-Erzählerin dieser Geschichte(n) ist Sara, sie will eigentlich von Leo erzählen, schweift aber immer wieder zu sich und ihren Befürchtungen über den allseits beliebten Greg ab. Dieser entwickelt sich allmählich zu einer Art Verführer, der alle "InsassInnen" mit viel Geschick manipuliert und gegeneinander ausspielt. Alltagsfaschismus, der in autoritären Systemen funktioniert, solange die Beteiligten in der Beziehungskälte erstarrt sind: Greg verlässt das Internat, Leo und Sara werden Freunde und freuen sich auf das Leben. Sprachlich ist der Text in manchen Passagen ein wenig holprig, aber das stört keinen großen Geist, der ab 15 Jahren diesen Roman liest. Leistungsdruck, Eltern, die einfach nicht verstehen wollen, Angst vor dem "ersten Mal" und kleine Bewährungsproben im Alltag treiben die Handlung in rasantem Tempo voran. In fünfzehn Kapitel gegliedert, enttarnt die Ich-Erzählerin den falschen Freund, lässt die HeldInnen den Wert der Freiheit erkennen und für diesen Wert eintreten. Thomas Fuchs, Radiojournalist und Kinder- und Jugendbuchautor, konfrontiert die LeserInnen mit einem Experiment, das an "Die Welle" erinnert und das viele InternatsschülerInnen erreichen wird. Sehr zu empfehlen, auch für Erwachsene!

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Personen: Fuchs, Thomas

Schlagwörter: Antolin