Kaum ein anderer Baum hat im Laufe der Geschichte so widersprüchliche Interpretationen erfahren: Weiden waren in einigen Kulturen Symbol für die Wiedergeburt der Natur im Frühling, in anderen dagegen standen sie für Unfruchtbarkeit und Sterben - bis ins Mittelalter wurden gar zum Tode Verurteilte mit einer Weidenrute erdrosselt. Sie stellten das Material für den "Hexenbesen", dienen andererseits als Palmweide dem christlichen Palmsonntag.
Wegen ihrer zahlreichen Heil- und Nutzstoffe waren Weiden - eine Familie mit großer botanischer Vielfalt - von jeher kultivierte Nutzpflanzen. Eine besondere Rolle spielten die Kopfweiden - geköpfte und speziell gehegte Exemplare, deren Triebe als Brennholz, zum Anbinden von Reben, zum Flechten und Schnitzen von Haushaltwaren, als Zäune oder zur Regulierung von Wasserläufen dienten, und die jahrhundertelang das Bild vieler Feldfluren und Bachläufe prägten.
Der Band "Kopfweiden" vermittelt ein abgerundetes Bild dieser Bäume mit ihrer besonderen kulturgeschichtlichen Rolle und mit ihrer herausragenden ökologischen Bedeutung. Gleichzeitig erforscht er den Zustand der Kopfweidenbestände mit Schwerpunkt in Baden-Württemberg und gibt mit praxisnahen Anleitungen zu Pflanzung, Pflege und Kosten einen Ausblick auf Möglichkeiten zu ihrem Schutz, um diese eigentümliche Erscheinungsform der Weide für nachfolgende Generationen zu erhalten.
Serie / Reihe: Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württe
Personen: Braun, Bettina Konold, Werner
B-BI32-Bra
Braun, Bettina:
Kopfweiden : Kulturgeschichte und Bedeutung der Kopfweiden in Südwestdeutschland / Bettina Braun ; Werner Konold. - Ubstadt-Weiher : Regionalkultur, 1998. - 240 S., zahlr. Fotogr., Abb. - (Beihefte zu den Veröffentlichungen für Naturschutz und Landschaftspflege der Landesanstalt für Umweltschutz Baden-Württe)
ISBN 978-3-929366-30-3
Botanik: Pflanzenarten - Buch