Der Frühling kommt immer wieder, die Blätter entrollen sich, die Blüten entfalten sich und Lämmer werden zu Schafen. Die Natur wächst. Das geschrumpfte Leben entwickelt sich zu neuer Größe. Groß werden setzt klein sein voraus. Wachsen braucht Absterben. Schwellen braucht Schrumpfen.
Es ist unser natürlicher Lebensrhythmus, der auch Eingang in Literatur, Musik und Kunst gefunden hat. Wir sind vertraut mit unzähligen Metaphern für dieses stetige Auf und Ab. Nur wenn das Schrumpfen uns als Menschen in unserer Umwelt betrifft, dann klammern wir uns an die Mär vom ewigen Wachstum.
In unseren selbst geschaffenen Lebensbereichen ist schrumpfen tabu. Es besteht ein Zwang zum Wachstum, der mit zunehmendem Wohlstand größer wird. So ist unsere Volkswirtschaft ausgelegt und unsere Vorstellung vom "Ewigen Jungbrunnen". Und wenn doch etwas schrumpft - der DAX, die Arbeitsplätze, das Einkommen, die Lebenszeit - dann können wir nicht damit umgehen.
Dieser Gegensatz zwischen pulsierenden Vorgängen in der Natur und der Gier des Menschen nach stetigem Wachstum bildet den Rahmen des vorliegenden Buches. Die in dem Buch zusammengestellten Beiträge zeigen, wie Veränderungen und metamorphosen unser Dasein bereichern und eröffnen so neue Perspektiven auch für den "homo economicus".
Personen: Hager, Frithjof Schenkel, Werner
B-SW32-Hag
Hager, Frithjof:
Schrumpfungen : Wachsen durch Wandel ; Ideen aus den Natur- und Kulturwissenschaften. - 2. Aufl. - München : ökom, 2003. - 283 S., Ill.
ISBN 978-3-928244-95-4 Broschur : 22,50 EUR
Soziologie: Konsum, Wachstum, Digitalisierung - Buch