Die Legitimität des Staates hängt heute auch vom Umweltschutz ab. Der Staat verliert seine Legitimität als Herrschaftsorganisation, wenn er die Zerstörung der natürlichen Lebensgrundlagen nicht verhindert.
Der Autor zeigt, dass die Legitimitätskriterien, die von Klassikern der Staatstheorie wie Hobbbes und Locke entwickelt worden sind, bei Anwendung auf die heutige Situation zentrale Aspekte des Umweltschutzes mit umfassen. Wo es jedoch nicht um die unmittelbare Bedrohung menschlichen Lebens oder der menschlichen Gesundheit geht, sondern um die Bewahrung von Umweltgütern, auf die der Mensch angewiesen ist, werden die klassischen individualistischen Staatszwecklehren den Herausforderungen der ökologischen Krise nicht gerecht. Hier entwickelt der Autor einen neuen Begründungsansatz und legt dar, dass auch insoweit ein ausreichender Umweltschutz zu den notwendigen Legitimitätsbedingungen staatlicher Herrschaft zählt. Umweltschutz ist somit nicht eine beliebige Staatsaufgabe neben anderen, sondern ein fundamentaler Staatszweck. Wenn der Staat ihn vernachlässigt, zerstört er die Basis seiner eigenen Existenzrechtfertigung.
Serie / Reihe: Studien zum Umweltstaat
Personen: Kloepfer, Michael Murswiek, Dietrich
B-UM31-Mur
Murswiek, Dietrich:
Umweltschutz als Staatszweck : die ökologischen Legitimitätsgrundlagen des Staates / Dietrich Murswiek. - Bonn : Economica, 1995. - 88 S. - (Studien zum Umweltstaat)
ISBN 978-3-87081-253-9
Umweltpolitik: International - Buch