Thea war Zeit ihres Lebens die gute, folgsame Tochter. Ihre eigenwillige Mutter hat sie bis ins hohe Alter begleitet und bis zum Tode gepflegt - keine leichte Aufgabe, denn Annerose war ihr Leben lang Schauspielerin. Im Privatleben ebenso, wie auf der Bühne. Nachdem sie lange gänzlich in Vergessenheit geraten war, wurde sie als Oma in einer Fernsehserie auch im hohen Alter nochmals zum großen Star. Aber die Allüren der großen Diva hatte sie schon viel früher. Nun steht Thea plötzlich alleine da und fühlt sich buchstäblich wie ein verlassenes Waisenmädchen - obwohl sie schon fast 70 Jahre alt ist. Was kann ihr Trost geben? Die Damen aus ihrem Lesezirkel, die jede auf ihre eigene - und eigenwillige - Weise mit dem Älterwerden umgeht? Ein Rendezvous mit einem Unbekannten aus der Internet-Single-Börse? Das Suhlen im eigenen Selbstmitleid? Oder vielleicht doch das Stöbern in Mamachens Dokumenten, Fotos und Briefen? Dadurch kommt sie allmählich hinter Mamachens Doppelleben - und entdeckt vielleicht einen Weg, die ewige Tochter-Rolle zu verlassen. Eine leichte, unterhaltsame Lektüre, das sich mit Älterwerden, Einsamkeit und verpassten Chancen beschäftigt, mit Lebenslügen und "Lebensbeschönigungen" - und mit der Frage, ab wann man eigentlich alt genug ist, das eigene Leben in die Hand zu nehmen. *LHW.Lesen.Hören.Wissen* Margot Schwienbacher
Personen: Schenk, Herrad
Leseror. Aufstellung: SL
Schenk, Herrad:
Mamas Vermächtnis : Roman / Herrad Schenk. - Köln : Kiepenheuer und Witsch, 2012. - 221 S.
ISBN 978-3-462-04425-6 kart. : 8,99
Schöne Literatur - Signatur: Schen - Buch