Flughunde sind fledermausähnliche Flattertiere mit hundeartigem Kopf. Für Hermann Karnau sind sie von Kindheit an Sinnbild einer Welt, die vor dem Zugriff fremder Stimmen geschützt ist. Von Hermann Karnau, einer historischen Figur (Karnau war Wachmann im Berliner Führerbunker und den Westalliierten erster Zeuge für Hitlers Tod), hat Marcel Beyer eine der beiden Erzählerstimmen geliehen. Die andere gehört dem achtjährigen Mädchen Helga, älteste Tochter von Joseph Goebbels, dessen Reden die Menschen fanatisierten. Immer wieder kommt es zu Begegnungen der beiden. Zuerst, als anlässlich der Geburt des sechsten Geschwisters die Kinder eine Zeit in der Obhut des Familienfreundes Karnau verbringen. Zuletzt nach fast fünf Jahren nationalsozialistischen Kriegs im April 1945; Hermann Karnau verbringt die letzten Tage in Berlin, um die Führerstimme aufzuzeichnen. Ein Zeitsprung führt in den Sommer 1992. Hermann Karnau, der nach dem Krieg untertauchen konnte, findet in seinem Plattenarchiv die Gespräche der Kinder während ihrer letzten Tage und Nächte wieder.
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Personen: Beyer, Marcel
Standort: Onleihe
Beyer, Marcel:
Flughunde : Roman : Suhrkamp Verlag, 2016. - 196 S.
ISBN 978-3-518-75068-1
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