Der KPD-Prozess von 1951 bis 1956 war das größte und längste Parteiverbotsverfahren in der Geschichte der Bundesrepublik. Auf der Grundlage bislang nicht zugänglicher Staatsakten belegt Josef Foschepoth: Das KPD-Verbot war verfassungswidrig. Dieses Verfahren wirkt wie ein Brennglas für den nationalen "Kalten Bürgerkrieg" der 1950er und 1960er Jahre, den Josef Foschepoth hier erstmals analytisch vom internationalen Kalten Krieg unterscheidet. Er rückt damit einen bisher zu wenig beachteten Aspekt der deutsch-deutschen Geschichte ins Zentrum des historischen Interesses. Das Buch, das nun in einer 2., aktualisierten Auflage vorliegt, vermittelt eine Fülle neuer Erkenntnisse über die Wirkmächtigkeit des Nationalsozialismus, die Entstehung eines neuen Nationalismus und die wechselseitige Einwirkung der beiden deutschen Staaten auf den Prozess der doppelten Staatswerdung. Es wirft auch die Frage nach der Rechtsstaatlichkeit der Bundesrepublik auf und leistet damit einen richtungsweisenden Beitrag zur deutschen Zeitgeschichte. In einem umfangreichen Dokumentarteil werden die bislang unter Verschluss gehaltenen hochbrisanten Dokumente erstmals der Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. "Verfassungswidrig!" wurde mit dem Richard-Schmid-Preis 2018 "für herausragende Veröffentlichungen auf dem Gebiet der Juristischen Zeitgeschichte" ausgezeichnet.
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Weiterführende Informationen
Personen: Foschepoth, Josef
Foschepoth, Josef:
Verfassungswidrig! : Das KPD-Verbot im Kalten Bürgerkrieg : Vandenhoeck & Ruprecht, 2020. - 494 S.
ISBN 9783647311289
Signatur: eBook - eMedium