Die Bewohner einer Stadtvilla kämpfen um das Überleben im zerstörten Köln nach dem Zweiten Weltkrieg.
Rezension
Antonia von Brelow ist mit ihrer kleinen Tochter kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges die Flucht aus Preußen nach Köln gelungen. Dort besitzt ihre Familie eine Stadtvilla, in der Antonia von Brelow aus Geldnot Zimmer vermietet. Drei Untermieter ziehen bei ihr ein: Elisabeth, die ein Verhältnis mit einem englischen Offizier eingegangen ist, um ihren Vater zu verletzen, Katharina ist Krankenschwester und verleugnet ihre adelige Herkunft und der junge Arzt Georg mit rätselhafter Vergangenheit. Außerdem wohnt Richard dort, der Bruder ihres vermissten Mannes, der Anspruch auf die Villa erhebt und von dort aus seine illegalen Schwarzmarktgeschäfte betreibt. Der Alltag ist schwer für die kleine Wohngemeinschaft, die die Not zusammenrücken lässt. Es gibt kaum Lebensmittel und Heizmaterial ist rar. Es sind aber nicht nur die äußerlichen Mängel, sondern auch schreckliche Erlebnisse, die die Bewohner der Stadtvilla einholen und an denen sie zu scheitern drohen. - Vor dem historischen Hintergrund des Kriegsendes 1945 wird in diesem Roman eindrücklich der Alltag und die Not der Menschen kurz nach dem Krieg vermittelt. Nach und nach wird deutlich, welche belastenden Erinnerungen und Schuldgefühle jeder der Mitbewohner aus den Kriegs- und Fluchttagen mit sich trägt und mit welcher Stärke das Leben trotzdem gemeistert wird. Ein intensives Lektüreerlebnis; für alle Büchereien geeignet.
Personen: Elias, Nora
Elias
Elias, Nora:
Antonias Tochter : Roman / Nora Elias. - Orig.-Ausg., 1. Aufl. - München : Goldmann, 2017. - 446 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-442-48554-3 kt. : EUR 10,00
Schöne Literatur - Buch