Leben von vier unverheiratet gebliebenen Frauen zur Zeit des Zweiten Weltkrieges und im Nachkriegsdeutschland.
Rezension
Ein Onkel, vier Tanten, eine Kusine, ein Vetter: die als Einzelkind geborene Verfasserin, heute als Schriftstellerin in Frankreich lebend, stellt das Leben ihrer unverheiratet gebliebenen Tanten dar. Sie lebten in Stuttgart, während ihr Bruder - der Vater der Erzählerin - zunächst in Kolumbien und Kalifornien lebte und sich dann im protestantisch geprägten Celle niederließ. Hier wird Nicola Denis 1970 geboren. Die zwischen 1907 und 1917 geborenen Frauen lebten selbständig als Berufstätige. Ihre Lieblingstante Hilde, aufgrund einer Hirnhautentzündung behindert, besucht als Einzige die Familie im Norden.
Eingesprenkelt mit schwäbischen Redensarten beschreibt sie die charakterlich sehr unterschiedlichen Tanten, die Schwierigkeiten ihrer Mutter, sich als nicht berufstätige Schwägerin mit den Frauen zu arrangieren. In kurzen Kapiteln kennzeichnet die Verfasserin die Eigenarten jeder einzelnen Tante: der Nervenärztin, die mit der nächstälteren Schwester, der chemisch-technischen Assistentin, zusammenlebt, der Apothekerin, die kirchlich engagiert ein eigenständiges Leben führt, und der erkrankten Hilde.
Für alle, die Interesse an Frauenleben haben.
Rezensent: Maria Zimmermann-Nonte
Weiterführende Informationen
Personen: Denis, Nicola
Bi 1 Denis
Denis, Nicola ¬[Verfasser]:
Die Tanten / Nicola Denis. - Stuttgart : Klett-Cotta, 2022. - 218 Seiten : Illustrationen ; 20 cm
Einheitssacht.: ¬Die¬ Tanten
ISBN 978-3-608-96595-7 Festeinband : EUR 20.00
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