Porträt einer Kindheit in den siebziger Jahren.
Rezension
Clara wächst als drittes Kind einer großen Landarztfamilie in einem schleswig-holsteinischen Dorf in den siebziger Jahren auf: Ausflüge mit der Familie, Baden in der Ostsee, Spielen mit Freunden. Später: Bummeln mit den Freundinnen, Tanzstunden, der erste Kuss. Eine ganz normale Kindheit eben, die der Vater in Super 8-Filmen festhält. Doch Kindheit und Familienleben werden überschattet von der Suchterkrankung des Vaters. Sein irrationales Verhalten, die Blicke und das Gerede im Dorf, die Versuche der Mutter, die Praxis und die Fassade aufrecht zu erhalten, bis alles mit dem Suizid des Vaters auseinander bricht und Claras Kindheit abrupt endet. Das Buch schließt mit dem Satz "... und es gibt kein Ende", denn das Leben der Familie muss weitergehen.
Feinsinnig beschreibt Anne Müller eine Kindheit in den siebziger Jahren, in der sich viele Leser/innen wiederfinden werden. Gleichzeitig skizziert sie die fortscheitende Erkrankung des Vaters, die immer mehr Einfluss auf die ganze Familie nimmt und schließlich in der Tragödie gipfelt. Gerne breit empfohlen.
Personen: Müller, Anne
Mülle
Müller, Anne:
Sommer in Super 8 : Roman / Anne Müller. - 1. Aufl. - München : Penguin-Verl., 2018. - 316 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-328-60015-2 fest geb. : EUR 20,00
Schöne Literatur - Buch