Eine junge Witwe versucht, im Berlin der 1920er Jahre mit ihrer kleinen Tochter zu überleben.
Rezension
Charlotte Berglas lebt in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Berlin, ist glücklich verheiratet und schwanger, als ihr Mann Albert plötzlich stirbt. Sie ist verzweifelt, denn niemand gibt der schwangeren Witwe Arbeit und bald sind ihre Reserven aufgebraucht. Ihr kleinkrimineller Bruder bringt sie auf den Gedanken, einige Zimmer ihrer großen Wohnung zu vermieten, und so bildet sich eine ungewöhnliche Wohngemeinschaft, die sich den Wirren der Zeit entschlossen stellt. Charlotte kämpft für die Zukunft ihrer kleinen Tochter Alice und für sich selbst. Ihre vier Mitbewohner werden zu ihrer Ersatzfamilie und als Charlotte in ihrem Beruf als Fotografin Erfolge feiert, scheint ihre Krise überwunden zu sein. - Der Roman beginnt ruhig, etwas langatmig, nimmt aber an Fahrt auf, als die neuen Bewohner einziehen. Die Leser/innen können die Atmosphäre gut nachvollziehen: Die Verzweiflung, dass das Geld am nächsten Tag nichts mehr wert ist, die hohe Arbeitslosigkeit und die Angst, nicht genug zu essen zu haben, ebenso wie den unbändigen Willen nicht aufzugeben. Als leichte Unterhaltungslektüre mit zeitgeschichtlichem Hintergrund gut geeignet.
Personen: Friedrich, Johanna
Fried
Friedrich, Johanna:
Winterfeldtstraße, 2. Stock : Roman / Johanna Friedrich. - Berlin : Marion von Schröder, 2014. - 412 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-547-71200-1 fest geb. : 19,99
Schöne Literatur - Buch