München, 1948. Als Labyrinth der Gewalt hat die einstige "Hauptstadt der Bewegung", die nun in Schutt und Asche liegt, den Kriminaler Fritz Lehmann fest in ihren Klauen. Dabei könnte eigentlich alles perfekt sein, denn seitdem Lehmann in den Vereinigten Staaten Englisch gelernt und Gefallen an Jazz und Demokratie gefunden hat, fühlt er sich wie ausgewechselt. Endlich muss er nicht mehr ständig daran denken, dass er 1942 als Mitglied der OrPo an einer Massenerschießung im ukrainischen Sarny beteiligt war, woraufhin er kollabierte, als "nicht ostfähig" heimgeschickt wurde - und einen Mantel des Schweigens über seine Vergangenheit legte. Doch als der Mord an der Gelegenheitsprostituierten Irina Stepaschkin die Löwengrube erschüttert, hat Lehmann ein Problem, denn die Ermittlungen führen ihn zu jüdischen Überlebenden des Holocaust. Obendrein bekommt er eine Vorladung der Alliierten, die nach deutschen Kriegsverbrechern fahnden. Ehe er sich's versieht, hat die Vergangenheit Lehmann wieder fest im Griff. Ein Mörder sucht einen Mörder, der Jäger wird zum Gejagten. Für Lehmann ist klar: Nichts ist in diesen Zeiten wichtiger als das Vergessen - und nichts so gefährlich ... Ein historischer Kriminalroman in der Tradition des Noir, der nicht nur souverän eine mitreißende Geschichte erzählt, sondern auch ein kulturelles Kaleidoskop Nachkriegsdeutschlands entwirft.
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Weiterführende Informationen
Personen: Ohm, Bernd
Ohm, Bernd:
Wolfsstadt : eine Geschichte aus der Nachkriegszeit ; Kriminalroman : ars vivendi verlag GmbH & Co. KG, 2015. - 476 S.
ISBN 9783869135649