Deutschland 2019. Das Land braucht endlich einen echten ostdeutschen Helden, denn 30 Jahre nach dem Fall der Mauer sind die immer gleichen Geschichten von der friedlichen Revolution und den mutigen Widerständlern gegen das DDR-Regime langweilig geworden. Auf der Suche nach einer spannenden Story entdeckt Polit-Journalist Alexander Landmann eine Stasi-Akte, hinter der er eine Sensation wittert: 1983 soll der Eisenbahner Michael Hartung eine Weiche am Bahnhof Friedrichstraße so manipuliert haben, dass eine S-Bahn statt an die Ostsee in den Westen der Stadt fahren konnte und 127 Menschen die "Freiheit" geschenkt wurde. Eben dieser Michael Hartung, Videothekenbesitzer und auch sonst völlig aus der Zeit gefallen, hat die Geschichte allerdings völlig anders in Erinnerung. Mit seiner Version ließe sich nun aber leider kein Geld verdienen, also lässt er sich auf die von Landmann ausgeschmückte Helden-Rolle ein. Eine Entscheidung, die ihn sehr bald überrollt. Maxim Leo bringt in diesen Roman sowohl seinen Witz ("Es ist nur eine Phase, Hase") als auch sein historisches Interesse ("Wo wir zu Hause sind") ein und schreibt das, was schon lange nicht mehr da war, einen lustigen und dabei keineswegs despektierlichen Roman über die Seelenlage der Ostdeutschen.
Personen: Leo, Maxim
Standort: Erwachsene
SL Leo
Leo, Maxim:
¬Der¬ Held vom Bahnhof Friedrichstraße : Roman / Maxim Leo. - 1. Auflage. - Köln : Kiepenheuer & Witsch, 2022. - 295 Seiten ; 20.5 cm x 12.5 cm
ISBN 978-3-462-00084-9 Festeinband : 22.00 (DE), EUR 22.70
Schöne Literatur - Buch