Familienroman um unausgesprochene Konflikte, vernachlässigte Pflichten und Alkoholismus, aber auch innige Zuneigung innerhalb der Familie. (DR) Das Buch ist in Tagebuchform geschrieben und hat zwei Protagonisten: Mary und ihren Sohn Jake. Ihre Aufzeichnungen erscheinen abwechselnd, beginnend mit dem dreizehnjährigen Jake im Jahr 1984, der sich um seinen zehnjährigen Bruder und auch um seine Mutter kümmert, die nach der Trennung von seinem Vater in depressive Phasen versinkt und dann die Verantwortung für die Kinder nicht übernehmen kann. Nach dieser "Einführung" erzählt Mary die Ereignisse ihres zehnten Geburtstages im Jahr 1957 - aufgehoben und geliebt in einer intakten Familie mit ihrer Schwester Rachel. Die Aufzeichnungen von Jake und Mary wechseln ständig ab und man erfährt immer mehr über die Familie - bis sich die Jahreszahlen am Ende des Buches treffen. Rachel und Mary sind sich innig zugetan und genießen ihre Jugend. Aber als Mary sich mit 17 in Billy verliebt und sofort schwanger wird, können die Eltern mit der "Schande" nicht leben und brechen den Kontakt zu ihrer Tochter ab. Auch Rachel zieht sich plötzlich ohne Erklärung zurück, so dass Mary ihre Ursprungsfamilie verliert. Ihre Söhne erfahren erst von Rachel, als diese nach dem Tod ihres Mannes wieder den Kontakt zu ihrer Schwester sucht. Beim Treffen der beiden Schwestern lernt Jake seinen Cousin George kennen, der am selben Tag Geburtstag hat wie er und auch gleich alt ist. Die beiden Buben sehen sich zum Verwechseln ähnlich. Als Mary am Ende des Buches erkennen muss, dass Jake und George denselben Vater haben, eskalieren die Ereignisse. Ein in wunderschöner Sprache geschriebener und tief beeindruckender Familienroman, der mit Sicherheit lange nachwirkt.
Personen: Ashdown, Isabel
Ashdown, Isabel:
Am Ende eines Sommers : Roman / Isabel Ashdown. Übers. aus dem Engl. von Rainer Schmidt. - Frankfurt a. M. : Eichborn, 2010. - 350 S.
ISBN 978-3-8218-6120-3 fest geb. : ca. € 20,60
Schöne Literatur - Signatur: Ashdo - Buch