Seethaler, Robert
Das Café ohne Namen Roman
Buch

Ein Café am Wiener Karmelitenmarkt wird in der Nachkriegszeit zur Anlaufstelle für "verlorene Seelen".

Rezension (bv.)
Der neue Roman von Robert Seethaler ist ein Wien-Roman par exellence und als solcher am besten vom Schluss her zu erzählen: Der Hilfsarbeiter Robert Simon betreibt das titelgebende Café ohne Namen zehn Jahre lang am Wiener Karmelitenmarkt, dessen Qualitäten nicht so sehr im kulinarischen als vielmehr im existenzialistischen Bereich liegen. - Es ist nichts weniger als eine Anlaufstelle für "verlorene Seelen", die sonst nirgendwo eine Heimat haben. Das Ende des Cafés ist so spektakulär wie sein Bestehen im Arbeitermilieu alltäglich war und fällt mit dem für die Wiener Stadtgeschichte einschneidenden Einsturz der Reichsbrücke 1976 zusammen. Dieses Ereignis markiert nicht nur das Ende der Nachkriegszeit, sondern zeigt auch, dass "es nun mit dem alten Österreich für immer und ewig vorbei sei", wie einer der Stammgäste des Cafés gegen Ende bemerkt. Mit dieser melancholischen Stimmung trifft Seethaler den aus der österreichischen Literatur bestens bekannten Grundton des Zuendegehens und Verschwindens und stellt sich damit in die lange Reihe von Autor*innen elegischer Österreich- und Wiendarstellungen. - Ein Leseerlebnis für alle, die diesen Klang lieben, aber auch für jene, die bereits in Seethalers frühen Büchern seine differenzierte Milieuzeichnung und Gesellschaftsdarstellung zu schätzen gelernt haben.
Rezension Autor*in (bv.): Antonie Magen

Ein Café und seine Menschen. Ein Mann, der seiner Sehnsucht folgt. Robert Seethalers neuer Roman.

Wien im Jahr 1966. Robert Simon verdient sein Brot als Gelegenheitsarbeiter auf dem Karmelitermarkt. Er ist zufrieden mit seinem Leben, doch zwanzig Jahre nach Ende des Krieges hat sich die Stadt aus ihren Trümmern erhoben. Überall wächst das Neue, und auch Simon lässt sich mitreißen. Er pachtet eine Gastwirtschaft und eröffnet sein eigenes Café. Das Angebot ist überschaubar, und genau genommen ist es gar kein richtiges Café, doch die Menschen aus dem Viertel kommen, und sie bringen ihre Geschichten mit - von der Sehnsucht, vom Verlust, vom unverhofften Glück. Sie kommen auf der Suche nach Gesellschaft, manche hoffen sogar auf die Liebe, und während die Stadt um sie herum erwacht, verwandelt sich auch Simons eigenes Leben.

Das Café ohne Namen ist ein Roman über den menschlichen Drang zum Aufbruch. Mit einem Reigen unvergesslicher Figuren und seiner besonderen Aufme
rksamkeit für die Details des Lebens erzählt Robert Seethaler davon, wie eine neue Welt entsteht, die wie alles Neue ihr Ende schon in sich trägt.
(Verlagsinformation)


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Weiterführende Informationen


Personen: Seethaler, Robert

Schlagwörter: 20. Jahrhundert Wien Gasthaus Sehnsucht Aufbruch Café

Interessenkreis: Roman Gesellschaft Schöne Literatur

Seethaler, Robert [Verfasser]:
Das Café ohne Namen : Roman / Robert Seethaler. - 1. Auflage. - Berlin : Claassen, 2023. - 288 Seiten ; 21 cm x 12.8 cm, 389 g. - Hardcover
ISBN 978-3-546-10032-8 Festeinband : EUR 24.00

Zugangsnummer: 2023/0174 - Barcode: 2-1110423-8-00002685-7
Schöne Literatur - Signatur: Seeth - Buch