Rosenlöcher, Thomas
Das Gänseblümchen, die Katze & der Zaun
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Isabella Stelzhammer; Hier wächst etwas, Lena. Das Zeug blüht sogar schon. Dann reiß es doch raus, Mensch. Manfred. Übergewichtig bis zur Halslosigkeit. Schnurrbärtchen, Halbglatze, 80er-Jahre-Brille. Kurze Hose kombiniert mit Socken. Steife Körperhaltung, missmutige Miene. Der Typ Mann, mit dem man keinesfalls Tee trinken mag. Lena, sein weibliches Pendant. Gemeinsam pflegen sie ihren Garten mit der sprichwörtlichen preußischen Gründlichkeit: Schere, Rasenmäher, Harke und den unvermeidlichen Unkrautvernichter inklusive. Die Gegenspieler: ein stummer, aber nicht ausdrucksloser grauer Lattenzaun, eine kulleräugige, reduziert gezeichnete graue Katze und ein Gänseblümchen Corpus delicti und Störer der Ordnung oder Ausdruck von Schönheit, Lebendigkeit und Vielfalt, je nach Sichtweise. Vordergründig ein Plädoyer gegen die Golfrasen-Sterilität vieler Gärten ist das Buch auf einer zweiten Ebene ein wunderbar poetisch-philosophisches Werk über die Frage, was in unser aller Leben blühen darf und was wir schon zum Tode verurteilen, bevor es seinen Kugelkopf öffnen kann. Was Text und Illustration hier so außergewöhnlich gut gelingt, ist es, einen Rhythmus zu finden zwischen Bildern voller Poesie, tiefgründigen philosophischen Gedanken und feinem (teils skurrilem und manchmal auch lakonischem) Humor. So tauchen wir in einem Moment ein in die Nacht, in der der Himmel Punkt für Punkt mit Gänseblümchen übersät ist, machen uns im nächsten darüber Gedanken, was der Tod ist und ob in einen einzigen Morgen die ganze oder doch nur die halbe Welt hineinpasst. Und dürfen nach dem Umblättern erleichtert auflachen: schon allein aufgrund des Blicks der Katze oder wegen ihres seltsamen Dialogs mit dem Zaun. Ein Muss für alle Kindergärten und den Round-up versprühenden Nachbarn hinterm Lattenzaun. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Wolfgang Moser; Es war einmal ein Morgen, in den die halbe Welt hineinpasste Aber darf ein Gänseblümchen einfach so am Weg neben dem Zaun wachsen? Eine tiefsinnige und zum Nachdenken anregende Geschichte über das Wachsenlassen und Ausreißenwollen in einem wohlgepflegten Garten. (ab 5) (JD) Wo Sonne scheint und Regen fällt, wachsen Pflanzen, manchmal sogar ein zartes Gewächs, das selbst noch nicht weiß, dass es einmal ein Gänseblümchen sein wird. Der wenig gesprächige Zaun, dessen Hauptaufgabe es ist, zu bleiben, wo er ist, und die wohlwollende Katze staunen über das unvermutete und bisweilen unerwünschte Wachsen mitten am Weg. Die drei ungleichen Wesen unterhalten sich tiefsinnig über ihr Sein, ihr Seinmüssen oder Seindürfen. Als die Hausbewohner Manfred und Lena bemerken, was in ihren Augen Unkraut ist, verteidigen Zaun und Katze, so gut es geht, das liebgewonnene junge Wesen im Kampf zwischen Jäten und Wachsen. Denn jedes Wachsen ist Veränderung und auch erwachsene Menschen können sich manchmal noch ändern. Die junge Wiener Illustratorin Verena Hochleitner gestaltete in einer farblich reduzierten Bilderwelt von Grauschwarz (Katze und Zaun) und Grün (Wiese und Gänseblümchen) eine poetische Erzählung des sächsischen Autors Thomas Rosenlöcher. Das Buch lässt aus einer alltäglichen Gartengeschichte philosophische Gedanken wachsen. Wo anfangs Erwachsene nur zerstörerische, mit Unkrautvernichter ausgestattete Widerwesen sind, dort gewinnt durch Mittlung von Katze und Zaun schließlich die Freude am grünen Gedeihen. Jedes Idyll braucht nachfragende Ernsthaftigkeit! Jedes Kind braucht Fantasien und Geschichten wie diese! ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) "Es war einmal ein Morgen, in den die halbe Welt hineinpasste." Mit dieser wunderschönen Formulierung eröffnet sich dennoch eine entleerte Welt. Gebunden ist diese Leere an die Akkuratesse, mit der ein Ehepaar die Natur in Form hält. Kein Grashalm vermag hier zu sprießen. Dennoch findet ein Gänseblümchen seinen Weg ins Freie und wird von Katze und Zaun in knappe, welterkundende Gespräche über den Regen und die Nacht, das Leben und den Tod verwickelt. Verena Hochleitner verrückt dabei nur wenige Details in ihren reduzierten Bildern, für die sie klare Formen und zurückhaltende Farbimpulse in Weiß, Grün und Grau nutzt. In einer sequenziell gestalteten Doppelseite streckt das Gänseblümchen sich noch einmal dem Himmel entgegen bevor es von den AntiÖkos niedergestreckt wird. Aber siehe da, aus dem Tod des Gänseblümchens entwächst dort, wo die Bilder den Text autonom weiterführen, ein ganz neuer, paradiesischer Urzustand. *STUBE*


Rezension


Dieses Medium ist verfügbar.

Personen: Hochleitner, Verena Rosenlöcher, Thomas

Rosenlöcher, Thomas:
¬Das¬ Gänseblümchen, die Katze & der Zaun / Thomas Rosenlöcher. Verena Hochleitner. - Innsbruck : Tyrolia, 2015. - [17] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7022-3437-9

Zugangsnummer: 7387
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Rose - Buch