Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Kathrin Wexberg; Annotation: Gelungener Fortsetzungsband von Die beste Bande der Welt Rezension: Ob Lehrerdienstrecht, tägliche Turnstunde oder Ganztagsschule die Schule ist ein ständiges Thema öffentlicher Diskussion, und jede/r glaubt, dafür kompetent zu sein: Schließlich hat man selbst ja auch einmal die Schule besucht. Seit zwei Wochen geht auch Oskar, dem es im mit dem österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis ausgezeichneten Vorgängerband Die beste Bande der Welt so wunderbar gelungen ist, ganz unterschiedliche Interessen unter einen Hut zu bringen, in diese heißumstrittene Bildungsinstitution. Und es ist gar nicht so übel. Doch als sich herausstellt, dass die frischgewonnenen Freunde Jojo, Supermario und Rastamän augenscheinlich in viel bessere Schulen gehen (Baumhaus! Elektronischer Tischtennistisch! Echte Engländer!), steigt die Unzufriedenheit. Anders als in der Realität der Bildungspolitik wird hier die Verantwortung für Veränderung nicht raunzend an andere Ebenen delegiert, sondern kurzerhand von den Kindern selbst Initiative gezeigt. Wie die coolste Schule der Welt dann konkret ausschaut, zeigt Ina Hattenhauer in humorvollen Details, darunter eine Wäscheleine für Vogelkleidung und zahlreiche Anleihen an aktuelle Kindermode. Saskia Hula (der als Lehrerin der Lebensraum Schule mit all seinen coolen und uncoolen Seiten bestens bekannt sein dürfte ) gelingt es, mit lakonischem Witz eine Hommage an die Kraft kindlicher Phantasie und Gestaltungsfähigkeit zu zeichnen und dabei gleichermaßen ganz nebenbei den Förderwahn der Erwachsenen, was eine coole Schule alles leisten können muss, aufs Korn zu nehmen. ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Gabriele Doblhammer; Humorvoller Zugang zum manchmal so ernsten Thema Schule für Erstleser. (ab 6) (JE) Das Buch beginnt mit einer überzeugenden Botschaft: "Wer das liest, kann lesen und ist MEGAcool!" Oskar findet die Schule gar nicht so übel. Nur seltsam, dass Jojo, Supermario und Rastamän sich gleich wieder abgemeldet haben und nun in viel bessere Schulen gehen. Rastamän darf in seiner Schule lernen, was er will, wie er will und wann er will. In Jojos Schule gibt es eine elektronische Theaterbühne und in Supermarios Schule reden sie nur Englisch. Doch Oskars Mama hat kein Geld für solche Schulen. Da beschließen Oskar und seine Freunde, dass sie ihre Schule einfach noch cooler machen, als sie sowieso schon ist. Und was das bedeutet, vermitteln vor allem die witzigen, detailverliebten Zeichnungen, auf denen ähnlich wie in Wimmelbildern oft mehrere Szenen nebeneinander stehen. Der Bildanteil überwiegt und der Text eignet sich bereits für Erstleser ab 6 zum Selberlesen. Ganz der kindlichen Perspektive verschrieben, wird das Thema Schule hier humorvoll und mit einem Augenzwinkern Richtung Eltern thematisiert. ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Die Bemühungen um die beste Bande der Welt haben gefruchtet: Oskar hat jetzt viele FreundInnen. Schulisch gehen die Bandenmitglieder aber getrennte Wege und so denkt Oskar sehnsüchtig an den augenscheinlich viel cooleren Unterricht der anderen. Rastamän zum Beispiel muss zwar weit in die Schule fahren, "aber dafür kann er dort lernen, was er will." Wie viel er will und wann er will. Wenn er überhaupt will. Wo Saskia Hula in lakonischer und pointierter Sprache Figuren vorstellt, illustriert sie Ina Hattenhauer zu markigen Charakteren. Der Subtext der humorigen Geschiche feiert wie der erfolgreiche Vorgängerband Diversität und kann damit auch als Beitrag zur Bildungspolitik gelesen werden *STUBE* Schulbeginn und Nationalratswahl in diesen Tagen wird das österreichische Bildungssystem naturgemäß oft sehr kritisch beäugt. Unterschiedlichste Vorstellungen unterschiedlichster Parteien resultieren oft in Stagnation. Umso schöner liest sich die Fortsetzung des Kinderbuchs Die beste Bande der Welt, mit der Saskia Hula und Ina Hattenhauer im letzten Jahr den österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis bekommen haben. Ungeachtet der erwachsenen Querelen nehmen in Die coolste Schule der Welt die SchülerInnen ihre Schulbildung gleich selbst in die Hand. Seit zwei Wochen geht Oskar in die Schule. Und es ist gar nicht so übel. Oskars Bemühungen um die beste Bande der Welt haben (gleich auf den ersten Seiten sichtbar) gefruchtet, schließlich ist Oskar jetzt nicht nur mit Jojo, Rastamän und Supermario bestens befreundet, sondern sogar mit einem der damals gefürchteten Mädchen, Wilma. Die Sprengelgrenzen sind hier aber offensichtlich schon abgeschafft, denn bis auf Oskar und Wilma gehen alle Bandenmitglieder getrennte (Schul-)Wege. Und Oskar denkt sehnsüchtig an die Schulen der anderen, die augenscheinlich viel cooler sind als seine eigene. Rastamän zum Beispiel muss zwar weit in die Schule fahren, aber dafür kann er dort lernen, was er will. Wie viel er will und wann er will. Wenn er überhaupt will. Wenn er nämlich nicht will, kann er auch in den Garten gehen und ein Baumhaus bauen. In den anderen Schulen ist also nicht nur das Gras viel grüner und so imaginiert sich Oskar den wunderbaren Unterricht, den seine Freunde ihren eigenen Angaben nach erleben dürfen. Ina Hattenhauer widmet jedem Schultyp eine eigene Doppelseite und fabuliert bildlich von ganz speziellen Unterrichtsmethoden: Bei Supermario ist alles very britisch dort reden sie den ganzen Tag englisch, mit lauter echten Engländern und bei Jojo ist alles High-Tech, sogar der Klassen-Hamster trägt den entsprechenden Namen James Bond. Und weil ummelden ob der freundschaftlichen Vernetzungen gar nicht so leicht ist, beschließen Oskar und Wilma sich all das selbst in die Schule zu holen, also die Engländer, die Baumhäuser und die Hamster. Dass der Herr Direktor bei so viel didaktischem Engagement sein skeptisches Schwierig, schwierig bald sein lässt, könnte sich die österreichische Bildungspolitik ruhig zum Vorbild nehmen Das grundgelegte und zentrale Thema der Diversität führen die Illustrationen zur perfekten Erfüllung: Wo Saskia Hula in bewährt lakonischer und pointierter Sprache die Figuren vorstellt, macht sie Ina Hattenhauer zu markigen Charakteren. Wo der Text die Struktur der Geschichte vorgibt, fetten sie die Illustrationen mit zahlreichen kleinen Binnengeschichten auf. An der wuchtigen (und ganz wie ihr Sohn sehr haarigen) Mama von Rastamän, die mit zarter Perlenkette in die Schule kommt und Oskars jugendlich-hippem Volksschullehrer merkt man Ina Hattenhauers Freude an Individualität, die sie mittels Kostümen und Überzeichnungen visualisiert. Hattenhauer und Hula gelingt mit diesem Kinderbuch zum Vor- oder ersten Selberlesen eine eigenständige Variation des Erfolgsrezeptes des erfolgreichen Vorgängerbuches. Erneut trägt der Subtext der humorigen Geschichte eine sehr soziale Botschaft denn die coolste Schule der Welt ist letztlich die, die man sich selbst gestaltet, die das Beste aus allem vereint. Ein wahres Kinderbuchfest nicht nur für die Schultüte. Kröte des Monats *STUBE* Christina Ulm
Rezension
Personen: Hula, Saskia Hattenhauer, Ina
Hula, Saskia:
¬Die¬ coolste Schule der Welt / Saskia Hula. Ina Hattenhauer [Ill.]. - St. Pölten : Nilpferd in Residenz, 2013. - [17] Bl. : zahlr. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-7017-2127-6
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Hula - Buch