Roher, Michael
Fridolin Franse frisiert
Buch

Quelle: 1000 und 1 Buch (http://www.1001buch.at/) Autor: Kathrin Wexberg; Annotation: Bilderbuch-Debut des Dixi-Preisträgers über das phantasievolle Meiserwerk eines Friseurs. Rezension: Das Hundertwasserhaus in Wien, Dalìs schmelzende Uhren, Munchs Schrei und Van Goghs Selbstporträt - das sind nur einige wenige der Bildzitate aus Kunst und Populärkultur, die Dixi-Preisträger Michael Roher in "Fridolin Franse frisiert" gleichermaßen souverän wie lustvoll einsetzt. Denn die Kundin hat sich von Friseur Franse schließlich eine Fantasie-Frisur gewünscht: Und so werden mit feinem Federstrich auf jeder der folgenden Doppelseiten, die jeweils einem Arbeitsschritt (von Kämmen bis Föhnen) gewidmet sind, in wimmelbildartiger Fülle auf weißem Untergrund liebevoll fantasievolle und witzige Details arrangiert. Hauptfigur Fridolin Franse erinnert mit seinen überdimensionierten Schuhen und seinen struppigen roten Haaren ein wenig an einen Clown (eine Reminiszenz an die zirkuspädagogische Arbeit des Illustrators?) - und seine gegen die Leserichtung verweisende Handbewegung auf der letzten Seite lädt ein, das visuelle Vergnügen noch einmal von hinten nach vorne zu erleben. Während in "Fridolin Franse frisiert" mit einer einheitlichen Bildkomposition gearbeitet wird, wählt Michael Roher in seinem zweiten, bei Jungbrunnen erschienenen Bilderbuch unterschiedliche Gestaltungsformen, um seine Illustrationen (hier zu einer Geschichte von Elisabeth Steinkellner) zu strukturieren: Gezeichnete Fotos, auf kariertes Papier geschriebene Listen und Gedankenblasen werden zum Schauplatz einer Geschichte, in der die Tatkraft und der Einfallsreichtum von drei kleinen Mädchen gefragt ist, um den rüpelhaften Herrn Günther zur Einsicht zu bringen. Ganz selbstverständlich agieren hier Kinder mit unterschiedlichen Hautfarben und kulturellen Hintergründen, mit und ohne Behinderung gemeinsam, ohne dass dies problematisiert wird. Mit derselben Leichtigkeit ergänzen sich Bild und Text, gedruckte Buchstaben und handschriftlich gestaltete Schrift, Farbakzente und sepiagetönter Untergrund. Michael Roher hat bei zwei renommierten österreichischen Verlagen zwei rundum gelungene Bilderbuchdebuts vorgelegt - und beweist damit eindrucksvoll, dass eine Förderung wie der Dixi-Kinderliteratur-Preis den oft beklagten Nachwuchs- und Innovationsmangel der österreichischen Kinderliteratur tatsächlich ein Stück weit zu beheben vermag! ---- Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Daniel Moser; Ein außergewöhnliches Wimmelbuch über einen fantastischen Frisörbesuch. (ab 3) (JD) Eines schönen Tages betritt eine Frau mit wallendem Haar die Frisier-Stube Fridolin Franse und bittet kurzentschlossen um eine Fantasie-Frisur. Wenn Fridolin Franse, der ein ausgewiesener Meister fantastischer Frisuren ist, erst einmal loslegt, entstehen wundervolle "Haarwelten", in denen es von liebevollen Details und lustigen Szenen nur so wimmelt. Auf der Textebene werden ganz knapp die üblichen zehn Schritte zur Wunschfrisur geschildert: Kämmen, waschen, shampoonieren, spülen, schneiden, färben, einwirken lassen, auswaschen, eindrehen und föhnen. Doch das eigentliche Geschehen ist in dem endlos langen Haar zu bestaunen, das sich durch das gesamte Bilderbuch zieht. Die detailverliebten Tuschebilder zeigen einen regelrechten "Haarzirkus" - nicht umsonst erinnert der bunte Frisör Fridolin, der durch das Buch führt, an einen Clown. Die Bilder greifen die einzelnen Etappen eines Frisörbesuchs auf und knüpfen dazu die abenteuerlichsten Assoziationsketten, die man sich nur vorstellen kann. Auf jeder einzelnen Seite warten zahllose Bilddetails und -zitate darauf, von Jung und Alt entdeckt zu werden. Michael Rohers Erstlingswerk ist eine ganz besondere Hommage an die haarige Kunst! ---- Quelle: STUBE (http://www.stube.at/) Hereinspaziert in die Frisier-Stube! Eine Fantasie-Frisur soll es sein und so nimmt die Kundin auch schon Platz und legt ihre Haartracht in die Hände des clownesken Coiffeurs. Der Eröffnungssequenz folgen die Arbeitsschritte eines Friseurbesuchs, denen jeweils eine weiß grundierte Doppelseite gewidmet wird, auf der sich die Wellenpracht in schwarzem Tuschestrich ergießt, die wiederum auf der nächsten weiterwogt und so ein Leporello der haarigen Art eröffnet. Die Strähnen fungieren als Kulisse, auf der sich aberhunderte Szenerien tummeln, die wimmelbildliche Schaulust wecken und den Bedeutungsspielraum der aufgebrachten Wörter ausreizen: Der DIXI Kinderliteraturpreisträger assoziiert virtuos, wenn er etwa zum Eindrehen aufs Ringelspiel lädt und scharenweise Kunstzitate unter das Motto färben stellt. Ein Meisterstück der Haar- und Illustrationskunst, bei dem sich die Fantasie nicht im, sondern auf dem Kopf abspielt. *STUBE* Hereinspaziert in die Frisier-Stube! Eine Fantasie-Frisur soll es sein und so nimmt die Kundin auch schon Platz und legt ihre Haartracht in die Hände des clownesken Coiffeurs. Was Fridolin Franse konstruiert, sind nicht nur ausgefallene Hochsteckfrisuren und innovative Schnitte, sondern vor allem Fantasiewelten mit Kunstzitaten gefärbt! Der Eröffnungssequenz folgen die Arbeitsschritte eines Friseurbesuchs, denen jeweils eine Doppelseite gewidmet wird, auf der sich die Wellenpracht in schwarzem Tuschestrich ergießt, die wiederum auf der nächsten weiterwogt und so ein Leporello der haarigen Art eröffnet. Da wird gewaschen und geföhnt zwischen Springbrunnen, Booten und Windhose! Die Strähnen fungieren als Kulisse, auf der sich aberhunderte Szenerien tummeln, die wimmelbildliche Schaulust wecken und den Bedeutungsspielraum der aufgebrachten Wörter ausreizen: Der DIXI-Kinderliteraturpreisträger assoziiert virtuos, wenn er etwa zum Eindrehen aufs Ringelspiel lädt und scharenweise Kunstzitate unter das Motto Färben stellt. Ein Meisterstück der Haar- und Illustrationskunst, bei dem sich die Fantasie nicht im, sondern auf dem Kopf abspielt. *STUBE* Fibi -Lektorix- Meilensteine der Frisurgeschichte: 1872 entwickelt Marcel Grateau die Ondulation des Haupthaars, 1926 präsentiert Müller die erste Trockenhaube "Windsbraut" und 2009 gewinnt Michael Roher in der Kategorie Illustration den DIXI Kinderliteraturpreis für Nachwuchstalente. Dieses Talent widmet er in seiner ersten eigenständigen Publikation nämlich ganz der hohen Kunst des Haardesgins und bittet herein in die alliterierte Frisier-Stube des Fridolin Franse. Dutt oder Dreadlocks, Pony oder Pagenschnitt? Nein, eine Fantasie-Frisur soll es sein und so nimmt die korpulente Kundin auch schon Platz und legt ihre Haartracht erwartungsvoll in die Hände des clownesken Coiffeurs. Der Eröffnungssequenz folgen auf textlicher Ebene die Arbeitsschritte eines Friseurbesuchs: "kämmen, waschen, shampoonieren, spülen, schneiden, färben, einwirken lassen, auswaschen, eindrehen, föhnen". Jedem Ritual wird eine weiß grundierte Doppelseite gewidmet, auf der sich die Wellenpracht der Dame in schwarzem Tuschestrich ergießt, auf der nächsten weiterwogt und so ein Leporello der haarigen Art kreiert. Die Strähnen fungieren als landschaftliche Kulisse, auf der sich aberhunderte Szenerien tummeln, die wimmelbildliche Schaulust wecken und den Bedeutungsspielraum der aufgebrachten Wörter ausreizen: Zum Eindrehen lädt ein Zirkus mit Ringelspiel und Plattenspieler, das Shampoonieren eröffnet olfaktorische und schaumweißen Genüsse und beim Spülen gleiten zahlreich bevölkerte Schiffe auf den Föhnwellen dahin. Michael Roher wird zum Virtuosen der Assoziation, wenn er beim Einwirken wunderliche Situationen des Ruhens und Rastens in den Locken platziert und scharenweise Kunstzitate unter das Motto "färben" stellt. Detailverliebt lässt er Mumien der Marke "Christo" wandeln oder Charlie Chaplin auf den Film-Schnitt verweisen. Den kleinteiligen Tuschezeichnungen wird der collagierte Fridolin entgegengesetzt: Koloriert in Haar-Farben (brünett, blond rot und grau) bedient er sein unkonventionelles Werkzeug von Regenwolke bis zu Badewanne unter akrobatischem Körpereinsatz und beweist extravaganten Sinn für Mode. Die üppige Fantasie spielt sich auch hier nicht im, sondern am Kopf ab, kleidet der Friseur sein Haupt doch variierend und stilsicher mit Kompass, Gurken oder Aquarium haargenau passend zum Überthema jeder Seite. Auf dass die nun eingewobene Fantasie nicht herauspurzelt, wird die Frisur schließlich mit einer großen roten Masche vollendet. "Fertig!" ist das Meisterstück der Haar- und Illustrationskunst. *STUBE* Christina Ulm


Rezension


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Personen: Roher, Michael

Roher, Michael:
Fridolin Franse frisiert / Michael Roher. - Wien : Picus-Verl., 2010. - [14] Bl. : überw. Ill. (farb.)
ISBN 978-3-85452-152-5

Zugangsnummer: 6975
Erzählungen und Romane - Signatur: JE Rohe - Buch