Quelle: bn.bibliotheksnachrichten (http://www.biblio.at/literatur/bn/index.html) Autor: Ilse Hübner; Eine Region sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen. (DR) Mit "Mein Waldviertel" hält man eine Anthologie der persönlichen Wahrnehmung und des Empfindens in Händen, niedergeschrieben von zwölf AutorInnen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die Sicht auf eine Zeit, eine Gegend, ein Dorf, eine Kindheit, ein Leben ergibt ein Sammelsurium an Bildern, Eindrücken von Vergangenheit und Gegenwart einer lieblich-rauen österreichischen Region, dem Waldviertel. Manchmal wird in einer bis zur abstrakten Form verzerrten Bildsprache, manchmal süß wie Zuckerwatte oder bodenständig wie Mehlsterz erzählt. "Oben ist der Himmel näher", sagt die Musikerin Cordula Bösze. Roman Marchel wollte nur vorbeischauen und blieb. Frau Waldstein wandert hindurch und der geborene Zwettler Josef Haslinger erinnert mit seiner Aussage "Als ich noch ein Waldviertlerbub war" an Rosegger. Es gibt einen Pepe-Onkel bei Sautner und der Räuberhauptmann Grasel darf auch nicht fehlen. Dickköpfig sind die Waldviertler, aber keine Dummköpfe. Es gibt viele Gegenden und Dörfer, die sich moderner präsentieren, als dem Besucher lieb ist. Schließlich will man als Städter die Urform des Bauerntums, das ja dort vorherrschen soll, sehen - sagt meist der, der nicht dort wohnt. Und dennoch, Wald, Wiese, Dorf und die Kartoffelfelder werden zu einem Gesamtbild, das erlebt werden möchte. Und wer nicht dort war, in diesem seltsam einzigartigen Stück Österreich, muss nach dieser Lektüre unbedingt einmal im Kamp baden oder die frisch aus der Erde gegrabenen Kartoffeln über offenem Feuer braten und den Duft der eigenen, schon verschollen geglaubten Kindheit einatmen. So lernt man die Heimat kennen.

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Rezension

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Personen: Mein Waldviertel Kühn, Wolfgang Waber, Linde

Schlagwörter: Waldviertel