Liouba Popov und ihr 12-jähriger unehelicher Sohn Enzo wohnen in einer großen Wohnung in einem noblen Arrondissement in Paris. Doch die Wohnung gehört nicht ihnen und beide teilen sich ein kleines Zimmer. Liouba arbeitet "schwarz" für ein Ehepaar, das stets auf Reisen ist und aus aller Welt Gegenstände mit nach Hause bringt. Enzo besucht ein angesehenes Collège, der ganze Stolz seiner Mutter, doch ist aufgrund seines dicklichen Aussehens und seiner Herkunft ein Außenseiter und wird von seinen Mitschülern getriezt. Liouba selbst verdrängt ihre Vergangenheit und flüchtet sich in das Putzen der Wohnung und Enzo fängt an, Fragen nach seiner Herkunft zu stellen. Die Autorin versteht es erneut (vgl. "Das Glück wie es hätte sein können", ID-A 21/14), gekonnt Facetten und Gefühle hinsichtlich Ausgrenzung, Familiengeschichte, Mutterliebe, Verdrängung und geschichtlichen Aspekten poetisch zu charakterisieren. Der gelungene, leicht zu lesende und verständliche Erzählverlauf schließt mit einer Änderung der Lebenseinstellung beider Protagonisten ab.
Personen: Olmi, Véronique
Olmi, Véronique:
Nacht der Wahrheit / Véronique Olmi. Aus dem Franz. von Alexandra Baisch und Claudia Steinitz. - München : Kunstmann, 2015. - 268 S.
Einheitssacht.: ¬La¬ nuit en verité
ISBN 978-3-95614-054-9 fest geb. : EUR 19.95 (DE]
Zugangsnummer: 2015/0687 - Barcode: 2-9651743-5-00005243-6
Epik: Romane, Erzählungen - Signatur: Zba Olmi - Buch