Rosendorfer, Herbert
Der Hilfskoch oder wie ich beinahe Schriftsteller wurde
Buch: Dichtung

Weshalb arbeitet ein Mensch, der eigentlich Schriftsteller sein will und dessen Kochkünste sich auf das Braten eines Spiegeleis beschränken, als Hilfskoch in Südtirol? Richtig: Er hat etwas zu verbergen... Herbert Rosendorfer, fabuliermächtiger Erzähler mit Hang zum Skurrilen, nimmt die ôSoßeijetiö mit ihrer oberflächlichen ôIwänt-Kulturö ins Visier seiner scharf zeichnenden Feder: Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind nicht zufällig und keineswegs ausgeschlossen. Klappentext Eigentlich fängt alles sehr hoffnungsvoll an. Stephan Kuggler, dessen zwei Romane von Verlagen abgelehnt wurden, freundet sich mit einem Lektor an. Nebenbei jobbt er als Taxifahrer in der Verlagsstadt München und trauert mit keiner Träne seinem abgebrochenen Jurastudium nach. Es folgen immer wieder vielversprechende Romananfänge, die von der Biographie eines jungen Mannes, dessen Vater der letzte Henker war, über die Memoiren einer Exihibitionistin bis hin zu den tragischen Lebensereignissen eines Gorillas reichen. Stephan Kuggler wird eines Tages aufgefordert, die Biographie eines Konsuls als Ghostwriter der Ghostwriterin zu verfassen. Er wird zum Kurzzeit-Promi, widmet sich ganz der Soßeijetie und wird schnell in obskure Ereignisse verstrickt, die ihn zum Untertauchen zwingen. Herbert Rosendorfer gelingt mit diesem Entwicklungsroman eine tiefsinnige Gesellschaftssatire, in deren Mittelpunkt die Buchbranche und ihre üppig wuchernden Auswüchse stehen. Mit erzählerischem Können und feinsinniger Beobachtungsgabe entlarvt er unsere Iwänt-Kultur, in der nur noch Promis mit Hilfe von Ghostwritern ihre Memoiren veröffentlichen, philosophische Meisterdenker leere, in erster Linie jedoch unverständliche Phrasen im TiWi zur Diskussion stellen und junge Autoren für einen Einmalerfolg hochgepuscht werden und daran zugrunde gehen. Die wahren Dichter scheinen allenfalls posthum veröffentlicht zu werden. Über den Autor Herbert Rosendorfer, geboren 1934 in Gries/Bozen, zog 1939 mit seinen Eltern nach München. Nach dem Abitur war er ein Jahr an der Akademie der Bildenden Künste und wechselte dann zur Juristerei. 1959 machte er sein Erstes und 1963 sein Zweites Staatsexamen. Er war Assessor bei der Staatsanwaltschaft in Bayreuth, Staatsanwalt in München, von 1969 bis 1993 Amtsrichter in München und bis 1997 Richter am Oberlandesgericht in Naumburg. 1990 wurde er zum Professor für bayerische Literaturgeschichte ernannt, 1999 erhielt er den Jean-Paul-Preis, die höchste Auszeichnung für Literatur des Freistaats Bayern. 2005 wurde er für sein umfangreiches Werk mit dem Münchner Litaraturpreis ausgezeichnet. Der Autor lebt in der Nähe von Bozen. Von seinen ôBriefen in die chinesische Vergangenheitö wurden über zwei Millionen Exemplare verkauft; er ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. *amazon.de*


Dieses Medium ist verfügbar. Es kann vorgemerkt oder direkt vor Ort ausgeliehen werden.

Personen: Rosendorfer, Herbert

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Humoristische Darstellung Südtirol

Interessenkreis: Z Zeitkritische Romane, Rassen-, Minderheitenprobleme, politische u. soziale Romane L Humor u. Satire

DR Romane, Erzählungen ROSE

Rosendorfer, Herbert:
¬Der¬ Hilfskoch oder wie ich beinahe Schriftsteller wurde / Herbert Rosendorfer. - 1. - München : Nymphenburger, 2005. - 357 S.
ISBN 978-3-485-01064-1 fest geb. : Euro 23,60

Zugangsnummer: 0006413001 - Barcode: 2-0000000-8-01062847-8
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung