äNicht bloß der vorsätzlich zur »Figur« stilisierte Vater (die Kleinheit bezieht sich auf die Körpermaße), auch die Nebenfiguren und Episoden haben unverwechselbare Farbe und Funktion, legen beredtes Zeugnis dafür ab, wie präzise und komprimiert Peter Henisch seine künstlerischen Mittel einzusetzen gelernt hat. Diese Präzision kommt auch sprachlich in einer an Joseph Roth gemahnenden Einfachheit zur Geltung. äDas Buch, das auf diese Weise entstand, ist in gewissem Sinn das Protokoll einer Vater-Sohn-Beziehung. Hält eine langsame Annäherung fest, die immer wieder von Perioden des Mißverständnisses unterbrochen wird. Zeigt unpathetisch den Konflikt zwischen einer Generation auf, für die der Zweite Weltkrieg mit all seinen Schrecken Erlebnishöhepunkt war, und jenen Spätgeborenen, die das nicht begreifen können. Nicht gewillt sind, massenweises Sterben als Routine zu akzeptieren, bei der man mit dem Fotoapparat dabei sein muß. jener Jahre unbeschädigt überlebt haben.
Personen: Henisch, Peter
Standort: Zell am See
DR Romane, Erzählungen HENI
Henisch, Peter:
¬Die¬ kleine Figur meines Vaters : Erzählung / Peter Henisch. - 1. - Frankfurt am Main : S. Fischer, 1975. - 191 S.
ISBN 978-3-10-032803-8 fest geb. :
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung