Horváth, Ödön von
Ein Kind unserer Zeit Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden
Buch: Dichtung

Klappentext: Ödön von Horváths letzter Roman, »Ein Kind unserer Zeit«, ist die Geschichte eines Soldaten, vollgestopft mit Phrasen eines militanten Nationalismus. Inhalt Der Ich-Erzähler, ein anonym bleibender Soldat, ist die Hauptperson des Romans; geboren wurde er 1917. Seine erste Erinnerung ist der Tod der Mutter. Er ist arbeitslos und zieht wegen ideologischer Differenzen bei seinem Vater aus. Nun muss er betteln und ist auf die Wohlfahrt angewiesen. Sein Hass auf die schöne Jugendzeit seines Vaters und auf das gemütliche Leben anderer steigt, und immer mehr identifiziert er sich mit Ansichten des Nationalsozialismus, namentlich der, der einzelne Mensch tauge nichts, und nur der Volkskörper zähle. Der Krieg, den er verherrlicht, gibt ihm, einem desillusionierten, egoistischen, unverschämten, radikalen und nicht mehr gläubigen Menschen, Hoffnung. Er will zum Militär, denn in der Uniform, so glaubt er, sei er stark und in der Truppe nicht mehr allein. Als er rekrutiert wird, erfüllt sich für ihn ein Traum. Über die Richtigkeit seiner Taten denkt er nicht nach, er meint äDenken bringt auf blöde Gedankenô. Eines Tages sieht der Soldat auf dem Jahrmarkt eine junge Frau und verliebt sich in sie. Er hat keine Gelegenheit, sie kennenzulernen, weil er als sogenannter äFreiwilligerô bei einem blitzartigen Überfall auf ein kleines Land kämpfen muss. Sein Hauptmann hat die vielen Kriegsverbrechen seiner Truppe satt und läuft im Kampf in den Tod. Der Soldat will ihn noch retten und wird am Arm verletzt. Er kommt ins Lazarett und beginnt nachzudenken. Wehrdienstunfähig kehrt er zu seinem Vater zurück, den er immer nur ausnützt. Die Frau vom Jahrmarkt sitzt inzwischen im Gefängnis, weil sie in der Hoffnungslosigkeit ihr Kind abgetrieben hat, denn die Jahrmarkt-Firma duldet keine schwangeren Angestellten. Als der Soldat auf der Suche nach ihr davon erfährt, steigen sein Hass und seine Zweifel an den Führern und dem Volkskörper. Hasserfüllt ermordet er den Buchhalter der Jahrmarkt-Firma. Zwei Tage später wandert er durch die Nacht und sieht die Unsinnigkeit des Krieges und der nationalsozialistischen Gedanken ein, doch eigene Schuld verleugnet er. Im Schneesturm erfriert der Soldat auf einer Bank.


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Serie / Reihe: Horváth, Ödön von: Gesammelte Werke 14

Personen: Horváth, Ödön von Krischke, Traugott

Standort: Zell am See

Schlagwörter: Nationalsozialismus Literatur Soldat Kriegsbeschädigter

DR Romane, Erzählungen HORV

Horváth, Ödön ¬von¬:
¬Ein¬ Kind unserer Zeit : Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden / Ödön ¬von¬ Horváth ; Traugott Krischke. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Suhrkamp, 1994. - 272 S. - (Horváth, Ödön ¬von¬: Gesammelte Werke; 14) (Suhrkamp-Taschenbuch ; 2375). - Früher als: Suhrkamp-Taschenbuch ; 1064
ISBN 978-3-518-38875-4 kt. :

Zugangsnummer: 0020759001 - Barcode: 2-0000000-8-01202939-6
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