Kästner, Erich
Emil und die Detektive ein Roman für Kinder
Buch: K / J Belletri

(ab 10) Jugendbuch von Erich Kästner, erschienen 1928. - Im Vorwort zur Fortsetzung der Geschichte über Emil und seine Detektive, Emil und die drei Zwillinge (1934), die etwa zwei Jahre später an der Ostsee spielt, gibt der Autor selbst eine Inhaltsangabe: »Der erste Band handelte von der ersten Reise des Neustädter Realschülers Emil Tischbein nach Berlin. Emil sollte seiner Großmutter hundertvierzig Mark nach Berlin bringen. Aber das Geld wurde ihm in der Eisenbahn gestohlen, während er schlief. Emil hatte einen Mann in Verdacht, der Grundeis hieß und einen steifen Hut trug. Doch der Junge wußte erstens nicht, ob dieser Herr Grundeis tatsächlich der Dieb war. Und zweitens war Herr Grundeis, als Emil erwachte, nicht mehr im Abteil . . .« Emil sieht den Verdächtigen aber an der nächsten Station aussteigen und folgt ihm bis zu einem Cafe. Zur Polizei mag er nicht gehen, weil er in Neustadt ein Denkmal bemalt hat und deshalb Arrest fürchtet. Er versteckt sich hinter einem Zeitungskiosk und belauert den im Café Sitzenden. Dort spricht ihn ein Berliner Junge, »Gustav mit der Hupe«, an, und ihm erzählt er, was geschehen ist. Gustav alarmiert seine Freunde. Er kommt mit ihnen, zwanzig an der Zahl, zu Emil zurück. Sie halten einen Kriegsrat ab, geben ihr Taschengeld her, gründen einen Bereitschaftsdienst, eine Telefonzentrale und andere notwendige Unterabteilungen. Grundeis wird systematisch beschattet und am anderen Morgen, als er das Geld in einer Bank wechseln will, von Emil und seinen Freunden zur Strecke gebracht. Es stellt sich heraus, daß Grundeis ein lange gesuchter Bankräuber ist, für dessen Ergreifung tausend Mark Belohnung ausgesetzt sind, die jetzt Emil erhält. Wie in allen seinen Romanen (und Gedichten) ist Kästner auch hier Moralist, dessen Gesellschaftsbild nicht ohne zeittypische Konturen auskommt. Kameradschaft, Opferbereitschaft, Pflichterfüllung sind allgegenwärtig im Verhalten der Kinder. Als etwa »Gustav mit der Hupe« den stadtfremden Emil in Not sieht, hilft er ihm spontan, und auch seine Freunde sind sofort bereit, ihre Spargroschen zu opfern. Jeder erfüllt schließlich auch seine Pflicht, und wenn sie so wenig abenteuerlich ist wie die des Kleinsten und Jüngsten, der die Nachrichtenzentrale leitet: »Er hat zwei Tage am Telefon gesessen. Er hat gewußt, was seine Pflicht war. Und er hat sie getan.« Emil und die Detektive war Kästners erste Kinderbuch-Publikation und insofern eine Neuerung in dem Genre, als er die Welt der Erwachsenen nur am Rande zuläßt. Im Mittelpunkt stehen die Kinder, die sich selbst organisieren und auch ihre Probleme selbst lösen; gleichsam als die besseren Erwachsenen handeln sie unverdorbener und letztlich auch verantwortungsbewußter. Das Buch war einer der großen Erfolge Kästners, wurde mehrmals verfilmt und in mehr als zwanzig Sprachen übersetzt. *Kindlers neues Literaturlexikon* Dr. Rolf Eckart


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Personen: Kästner, Erich Trier, Walter

Standort: Zell am See

JE Erzählungen KÄST

Kästner, Erich:
Emil und die Detektive : ein Roman für Kinder / Erich Kästner. - 138. - Hamburg : Dressler, 1935. - 166 S.
ISBN 978-3-7915-3012-3 fest geb. : ATS 131,00

Zugangsnummer: 0000869001 - Barcode: 01008678
JE Erzählungen - Buch: K / J Belletri