Klappentexte: Maupassants Novellen sind Kabinettstücke skeptischer Weltbetrachtung. Sie erforschen die instinkthafte, animalische Seite des Menschen und entlarven die verborgenen Triebfedern seines Handelns. In ihnen zeigt sich der Autor als Meister der kleinen Form und glanzvoller realistischer Erzähler. Über den Autor und weitere Mitwirkende Guy de Maupassant wurde 1850 auf Schloss Miromesnil bei Dieppe geboren und stammte aus einer alten lothringischen Adelsfamilie. Er studierte für einige Zeit Jura in Paris und nahm 1870/71 am Deutsch-Französischen Krieg teil. Ab 1871 war er in Paris als Ministerialbeamter tätig. Gustave Flaubert, ein Freund seiner Mutter, unterstützte seine ersten literarischen Versuche. Mit der Veröffentlichung seiner Novelle «Boule de Suif» im Jahr 1880 erlangte Maupassant Ruhm und ein Vermögen, das ihm ausgedehnte Reisen ermöglichte. Er schrieb etwa 260 Novellen sowie einige Romane («Bel Ami», 1885), die in teils pessimistisch-schwermütigem, teils satirisch-groteskem Ton sein Bild vom Menschen als banalem, habsüchtigem und triebhaftem Wesen thematisieren. Seit 1891 in geistiger Umnachtung lebend, starb Maupassant 1893 in Passy bei Paris. Mit dem Lob «Das ist von einem Meister» entließ Flaubert den Verfasser von «Boule de Suif» aus seiner literarischen Obhut. Bereits diese eine Novelle begründete Guy de Maupassants (1850-1893) Ruhm, der sich bald über die Grenzen Frankreichs hinaus verbreitete. In nur zehn Schaffensjahren schrieb Maupassant mehrere hundert Novellen, von denen fünfzig der besten hier versammelt sind. Sie bilden die Gesellschaft seiner Zeit ab: Es begegnen uns Bauern und Mägde, Schankwirte und Kleinhändler, Soldaten und Jäger, Freudenmädchen und Vagabunden, Angestellte und Rentner, Landadel und Finanzaristokratie, Abenteurer und Kurtisanen. Ob die Geschichten in den Dörfern der Provinz spielen, in bescheidenen Mietwohnungen oder in Palais, immer steht die Beziehung zwischen den Menschen im Mittelpunkt. Es ist die dunkle Seite dieser Beziehungen, das Triebhafte, Abgründige, das der Autor mit unbestechlichem Blick erforscht. Denken und Handeln sieht er von Haß, Gier, Machtstreben, Grausamkeit beherrscht. Doch in das illusionslos Pessimistische der Darstellung mischen sich immer wieder skurrile, humorvolle Momente, die dem Werk des großen Realisten einen versöhnlichen Zug verleihen. Inhalt: Boule de Suif / Öffentliche Meinung / An einem Frühlingsabend / Strandgut / Mademoiselle Fifi / Ein Weihnachtsabend / Der Blinde / Magnetismus / Begegnung / Die Totenwache / Beichte einer Frau / Ein Staatsstreich / Hochzeitsreise / Eine Million / Meine Frau / Menuett / Die Schmuckstücke / Der Ersatzmann / Zwei Freunde / Das verfluchte Brot / Der Fall der Madame Luneau / Mein Onkel Jules / Der Schnurrbart / Andrés Krankheit / Freund Patience / Das rote Band / Der Vater / Der Rächer / Monsieur Jocaste / Die Hand / Protektion / Das Halsband / Das Fäßchen / Das Bett 29 / Erinnerungen / Das Vermächtnis / Toine / Brief eines Wahnsinnigen / Vater Mongilet / Die kleine Rocque / Nachher / Im Wald / Mademoiselle Perle / Der Marquis de Fumerol / Liebe / Rosalie Prudent / Der Tugendpreisträger Madam Hussons / Die fünfundzwanzig Francs der Oberin / Scheidung / Die Maske
Personen: Maupassant, Guy de
Standort: Zell am See
DR Romane, Erzählungen MAUP
Maupassant, Guy de:
Fünfzig Novellen : Novellen / Guy de Maupassant. - 1. - Zürich : Manesse-Verl., 1963. - 686 S. - Aus dem Franz. übers.
ISBN 978-3-7175-1268-4
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung