P. D. James als "große alte Dame der englischen Kriminalliteratur" zu bezeichnen, ist fast schon ein Klischee. Mit "Im Saal der Mörder" hat sie im Alter von 82 Jahren ihren 16. Roman vorgelegt. Der Beginn der Spätphase ihres Schaffens lässt sich mit gutem Grund auf das Jahr 1985 datieren, in dem mit "Der Beigeschmack des Todes" eines ihrer Meisterwerke erschienen ist. In jenem Buch wird deutlich, dass die Architektur zu den großen Leidenschaften der Autorin zählt. Auch in "Im Saal der Mörder" steht ein außergewöhnliches Bauwerk im Zentrum der Handlung. Das kleine Dupayne Museum im feinen Londoner Stadtteil Hampstead ist den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen gewidmet. Als eine Entscheidung über den Fortbestand der Sammlung ansteht, wird eines der drei Geschwister, die die Erbengemeinschaft bilden, auf grässliche Weise getötet. Das Misstrauen zwischen den beiden Überlebenden scheint unüberwindbar. Commander Adam Dalgliesh von New Scotland Yard muss seine Verabredung mit der Dozentin Emma Levanham absagen und sich einem Fall widmen, der seine Wurzeln weit in der Vergangenheit zu haben scheint... Angesichts von P. D. James äußerst literarischer, bisweilen geradezu archaischer Sprache mag so manchen Leser die Sehnsucht nach einer ordentlichen Portion Vulgarität überkommen. Vor allem die Dialoge sind in einem Maße gestelzt, das das Erträgliche gelegentlich übersteigt. Andererseits ist es eine Wohltat, in eine Welt entführt zu werden, in der die Menschen vor dem Einschlafen warme Milch trinken und eine Vorliebe für Gedichte hegen. Und endgültig großartig wird es, wenn die Autorin ihre eigene Schwäche thematisiert und Kritik an der Rückwärtsgewandtheit ihres Landes übt. Fesselnde Geschichten weiß P. D. James allemal zu erzählen. Ihr stoischer Blick auf die Unvollkommenheit des Menschen und das in uns allen schlummernde Gewaltpotenzial machen sie zu einer wirklich großen Schriftstellerin. --Helge Basler Kurzbeschreibung Ein kleines Privatmuseum im vornehmen Londoner Stadtteil Hampstead wird Schauplatz grausamer Verbrechen. Sie scheinen im Zusammenhang mit Bluttaten aus der Vergangenheit zu stehen, die im berühmten »Saal der Mörder« des Museums dokumentiert werden ... Drei Geschwister sollen über den Fortbestand des von ihrem Vater gegründeten Museums abstimmen. Eine Einigung ist nicht in Sicht, und nach der entscheidenden Sitzung verbrennt der Bruder, der für die Schließung votierte, in seinem Jaguar. Scotland Yard schickt Commander Dalgliesh, der eigentlich mit der Dozentin Emma Lavenham aus Cambridge verabredet war. Obwohl sie DalglieshÆ Zuneigung erwidert, lässt sie sich nur ungern vertrösten. Wichtigster Zeuge ist Tally Clutton, der gute Geist des Museums, eine rechtschaffene, resolute, äußerst liebenswerte alte Dame, die ein Cottage in der Nachbarschaft bewohnt. Während allen noch der Schreck über einen plötzlichen zweiten Mord im Museum in den Knochen sitzt, streckt der unbekannte Täter seine Hand bereits nach Tally Clutton aus à *amazon.de*
Personen: James, P. D.
Standort: Zell am See
DR Romane, Erzählungen JAME
James, P. D.:
Im Saal der Mörder : Roman / P. D. James. - 1. - München : Knaur, 2004. - 525 S.
Einheitssacht.: Thr Murder Room. - Aus d. Engl. von Christa E. Seibicke
ISBN 978-3-426-19658-8 fest geb. : Euro 20,50
DR Romane, Erzählungen - Buch: Dichtung